Gott, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind Deine Werke; das erkennt meine Seele. Palm 139,14
„Heute besuche ich mich selbst – mal sehen ob ich zuhause bin.“ (Karl Valentin)
Wir kennen Karl Valentin als leicht überspannten und manchmal auch etwas wirren Spaßvogel, der’s aber ganz ernst meint! Heute am Faschingsdienstag soll er helfen, den obigen Psalmvers zu deuten. Karl Valentin hat einen besonderen Blick auf sich und seine Mitmenschen gehabt – ein guter Beobachter halt.
„Heute besuche ich mich selbst – mal sehen ob ich zuhause bin.“
Dieser Satz trifft in unsere Lebensrealität. Wir sind nicht immer ganz bei uns.
Wir verlieren uns selber – in der Selbstoptimierung, in den vielen Optionen, in den vielen Informationen über Apps, Links, Streams, Radio, Zoom etc. Dabei übersehen wir, was vielleicht gerade wirklich wichtig ist.
Wir jagen vielen Möglichkeiten nach, um mehr vom Leben zu haben, um besser zu werden, um uns selbst zu verwirklichen. Eine Studentin sagte mir in etwa: „Ich scanne die ganze Bandbreite der Informationen; ich möchte möglichst nichts verpassen; ich vergleiche Angebote und verschiebe Entscheidungen nach hinten, denn ich will ja besser werden. Aber eine Begrenzung durch jemand Anderen ist eventuell sogar eine Hilfe für Menschen, die sich im Überangebot der digitalen Optionen selbst verlieren“.
Wer begrenzt uns – wer oder was sagt uns, wer wir sind?
Gott, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind Deine Werke; das erkennt meine Seele. (Ps 139,14)
Diese Selbstbetrachtung eines dankbaren Beters rückt Manches zurecht und schützt uns vor Selbstüberforderung. Wir können uns auf das konzentrieren und ganz im Hier und Jetzt schauen, was gerade ist. Wir können uns Zeit nehmen, und bedenken, was wir Gott verdanken: uns selbst, als seine wunderbaren und geliebten Kinder.
Das ist wirklich wichtig.
Andacht: Ulrike Bracks, Kirchliche Studienbegleitung, Neuendettelsau
Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt
I will give you praise, for I am strangely and delicately formed; your works are great wonders, and of this my soul is fully conscious. Psalms 139:14
“Today I visit myself – let’s see if I’m home” (Karl Valentin)
We know Karl Valentin as a slightly exaggerated and sometimes a bit confused joker who is very seriously. Today on Shrove Tuesday he should help to interpret the psalm mentioned above. Karl Valentin had a special view at himself and his fellow human beings – a good observer.
“Today I visit myself – let’s see if I’m home”
This sentence hits our reality. We are not always entirely with ourselves. We loose ourselves – in self-optimization, in the many options, in the many information about apps, links, streams, radio, zoom etc.
In doing so we overlook what is really important at the moment.
We chase after many possibilities to get more out of life, to get better, to realize ourselves. A student told me: “I scan the entire range of information, I don’t want to miss anything. I compare offers and move decisions backwards, because I want to get better. But a limitation from someone else is maybe even a help for people who lose themselves in the oversupply of the digital options.”
Who limits us – who or what tells us who we are?
I will give you praise, for I am strangely and delicately formed; your works are great wonders, and of this my soul is fully conscious. Psalms 139:14
The self-contemplation of a thankful prayer adjusts something and protects us from excessive demands on ourselves. We can concentrate on ourselves and on what is happening at the moment. We can take our time and consider what we owe to god: ourselves as his wonderful and beloved children.
That’s really important.
Prayer: Ulrike Bracks
Illustration: Daniela Denk
Translation: Alexandra Nießlein