Bilderausstellung der Jesuitenmission Nürnberg bei Mission EineWelt zu Flucht und Vertreibung

Noch bis Ende August ist die Ausstellung „Von der Arche zu den Boatpeople“ bei Mission EineWelt in Neuendettelsau zu sehen. Die knapp 50 Exponate zu „Flucht und Vertreibung im Wandel der Zeit“ von Künstlern aus aller Welt spannen einen Bogen von biblischen Vertreibungsgeschichten bis zum Thema Flucht in unseren Tagen.

Die Ausstellungsexponate stammen aus dem Besitz der Jesuitenmission Nürnberg. Für die Ausstellung wurde ein Präsentationssystem gewählt, das selbst schon das Thema verbildlicht: Schutzzäune, die zum Teil mit Stacheldraht bewehrt sind. Biblische Themen von der Vertreibung aus dem Paradies über die Arche Noah bis zur Flucht nach Ägypten kommen ebenso vor wie Schreckensbilder der Flucht aus Kambodscha, das Schicksal der vietnamesischen Boatpeople, die Vertreibung von Ureinwohnern durch Profitgier und der Leidensweg derjenigen, die über das Mittelmeer Europa erreichen wollen. Ein Textbanner an jedem Zaun deutet die Kunstwerke und schafft mit einem Projektfoto aktuelle Verbindungen.

Die Ausstellung ist im Erdgeschoss von Mission EineWelt (Hauptstraße 2, Neuendettelsau) im Otto-Kuhr-Saal und im Vorraum der Dauerausstellung „einBlick“ aufgebaut. Sie ist von Dienstag bis Freitag von 14.00 bis 17.00 Uhr und am Samstag von 10.00 bis 13.00 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Global Cache“ entstand in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Medienzentrale

Die EineWeltStation Nürnberg, Teil der Arbeit des Referats Entwicklung und Politik bei Mission EineWelt, ist von der Stadt Nürnberg ausgezeichnet worden. In der Kategorie  „Initiativen, Vereine, Verbände und Privatpersonen“ wurde das Projekt „Global Cache“ mit dem 2. Preis des diesjährigen Umweltpreises ausgezeichnet. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Medienzentrale Nürnberg, die den medienpädagogischen Teil des GPS-gestützten Stadtrundgangs entwickelt hat.

In einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg heißt es zur Entscheidung für diese Idee aus dem Partnerschaftszentrum: „Das Projekt „Global Cache“ richtet sich in seiner modernen Form mit GPS-Unterstützung vor allem an Jugendliche ab 14 Jahren. An acht Stationen in der Innenstadt sind Rätsel zu lösen und werden Hintergründe zur modernen Konsumgesellschaft vermittelt. Alle wichtigen Themen wie Ernährung, Kleidung, Fairer Handel und vieles mehr werden angesprochen und auf lockere Art Tipps und Anregungen zu einem nachhaltigeren Lebensstil den Jugendlichen nahe gebracht.“

Insgesamt 37 Bewerbungen waren in diesem Jahr unter dem Motto „Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für den Umweltpreis der Stadt Nürnberg eingegangen. Die Jury hat dabei beschlossen, mehrere Preisträger auszuzeichnen und zwei Kategorien zu bilden: Schulen sowie Initiativen, Vereine und Verbände. Insgesamt wurden sechs Preisträger und vier Anerkennungen vorgeschlagen. Das Ergebnis der Preisjury war ein einstimmiger Vorschlag, der am vergangenen Mittwoch vom Nürnberger Stadtrat ebenso einstimmig bestätigt wurde. Der 2. Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.

Die feierliche Preisverleihung wird erst nach der Sommerpause erfolgen.

Nähere Informationen zum Global Cache-Projekt finden Sie hier.

Partnerschaftsgruppe aus Rio de Janeiro zu Besuch im Partnerdekanat Schweinfurt

„Die Unterschiede in Sprache, Kultur und Lebensbedingungen trennen uns nicht. Viel stärker sind die Gemeinsamkeiten, die uns verbinden.“ Das betonen die Mitglieder einer siebenköpfigen Partnerschaftsgruppe aus Brasilien, die zurzeit in Bayern auf Besuch ist. Seit 1987 besteht die Partnerschaft zwischen den vier kleinen lutherischen Gemeinden in der brasilianischen 12-Millionen-Metropole Rio de Janeiro und dem eher ländlichen bayerischen Dekanat Schweinfurt. Und seit vielen Jahren besuchen sich die Aktiven gegenseitig, um sich zu unterstützen und noch besser kennenzulernen.

„Die Partnerschaft mit Schweinfurt hilft uns, vor allem Projekte in der Jugendarbeit voranzubringen“, übersetzt Pfarrer Rolf Rieck aus der Martin-Luther-Gemeinde in Rio seine brasilianischen Kolleginnen und Kollegen. Gerade in der Jugendarbeit hätten die lutherischen Gemeinden noch Nachholbedarf. Grundlage zwischen den bayerischen und brasilianischen Partnern bei dieser gemeinsamen Arbeit sei der gemeinsame Glauben und die gleichen Ziele, auch wenn die Partner mit unterschiedlicher Sichtweise an die Themen herangingen. Die bestehenden Unterschiede würden nur dazu zwingen, sich deutlich verständlich zu machen. Das gelänge aber gut.

Die gerade zu Ende gegangene Fußball-Weltmeisterschaft sei teilweise eine konfuse Zeit gewesen. Gestiegene Preise, Verkehrschaos, abgeriegelte Stadtteile, Wohnungskündigungen, weil während der WM höhere Mieteinkünfte lockten, das war die eine Seite der Medaille. Viele Stadtbewohner wären in der Zeit einfach weggegangen, um dem Rummel zu entkommen. Die andere Seite sind Investitionen in die Infrastruktur wie Straßen, Busse, U-Bahnen, die bleiben. Und das brasilianische Volk habe sich als guter Gastgeber gezeigt. „Wir haben das gut gemacht“, darin war sich die Gruppe einig. Allerdings bliebe die Frage, warum das ganze Geld „nicht in die medizinische Versorgung oder die Bildung geflossen“ sei. Mit Schweinfurt zusammen werde man die angefangenen Projekte, wie die Kindertagesstätte in Ipanema, fortsetzen.

Ins Stocken geriet das Gespräch nur bei der Frage, was die brasilianischen Gäste ihren bayerischen Mitchristen unbedingt mal sagen wollten, aber bisher nicht getan haben. Der Grund dafür kam nach einem mehrminütigen Austausch in der Landessprache Portugiesisch mit der Antwort. Es sei für die Brasilianer eine gute Übung, von sich zu sprechen. Deshalb erwarten sie einen offenen Dialog mit den bayerischen Mitchristen. „Wir wollen hören und gehört werden.“ Sie wollten mehr erfahren von den Partnern in Bayern und deren Sicht besser kennen lernen. „Damit bekommen die Kontakte Gesichter.“

Und die beiden Vertreterinnen aus Schweinfurt meinten auf die Gegenfrage nach dem, was sie den Partnern in Brasilien schon lange mal sagen wollten. Es seien wirklich tolle Partner, die vom Herzen her reden. In Schweinfurt werde bewundert, was die vier kleinen Gemeinden in Rio an sozialen Herausforderungen stemmen.

Noch bis zum 8. August wird die Partnerschaftsgruppe aus Brasilien überwiegend im Dekanat Schweinfurt, aber auch auf den Spuren Martin Luthers in Wittenberg und Erfurt unterwegs sein, bei Veranstaltungen mitwirken, an Besichtigungen teilnehmen, viele Gespräche führen und gemeinsame Themen bearbeiten.

Das Fest der weltweiten Kirche stand unter dem Thema Migration

Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen in diesem Jahr rund 1.200 Besucherinnen und Besucher zum Fest der weltweiten Kirche nach Neuendettelsau. Auf zwei Bühnen auf der Hauptstraße und im Innenhof der kirchlichen Einrichtung wechselten sich Musik- und Wortbeiträge ab, eine große Zahl von Informationsständen, Workshops, Lesungen, Gesprächsrunden, Informationsveranstaltungen mit internationalen Gästen zeigten das weltweite Engagement des Zentrums und seiner Partner in Übersee.

Spiele, Quiz, eine Fotoaktion, aber auch Angebote wie Stühle bauen, Brot backen, Holztiere herstellen oder Netzsäcke knüpfen boten neben den Informationsangeboten eine reiche Abwechslung. „Gottes Haus hat viele Wohnungen“ war das Festwochenende überschrieben.

Am Vormittag hatte das Fest mit einem Gottesdienst in der St. Nikolaikirche begonnen. Der tansanische Pfarrer Emmanuel Kileo, der die letzten sieben Jahre als ökumenischer Mitarbeiter in Kaufbeuren gearbeitet hat, ging in seiner Predigt auf den Unterschied zwischen den deutschen Begriffen „zuhause“ und „daheim“ ein. Er habe sich hier mit seiner Familie durchaus zu Hause gefühlt, aber daheim sei er in Tansania, wo er nun wieder hingehen wird. Mit Blick auf die derzeitige Flüchtlingssituation sagte Kileo: „Niemand wandert ohne Grund aus.“ Es gebe Flucht wegen Hunger oder Krieg, wegen Angst vor Entführung und Sklaverei, oder weil ein Mensch in seiner Heimat keine Chance sehe auf der Suche nach Bildung und Arbeit. Als Christen, so Kileo, seien wir verpflichtet, „die Würde der Benachteiligten zu schützen“ und für Gerechtigkeit in der Welt einzutreten.

Das Thema Migration und Flucht ist derzeit ein Arbeitsschwerpunkt des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt und blitzte an vielen Stellen und Veranstaltungen des Festtages durch. Eine Fotoaktion „Wir zeigen Gesicht – für eine bessere Asyl und Migrationspolitik“ oder eine Sonderausstellung „Von der Arche zu den Boatpeople“, eine Bühne mit den Plakaten zur Kampagne „Türen auf – Gottes Volk kennt keine Fremden“, all das und der Umstand, dass wieder mehr als 20 Nationen bei dem Jahresfest vertreten waren, machte das Engagement für die Eine Welt und einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen deutlich.

Neben solch schwerer Kost war eine vielfältige musikalische Unterhaltung geboten. Afghanische Sitarmusik, tansanischer Rap-Gesang, ein lateinamerikanischer Chor, peruanische Panflöten oder eine deutsche Band, dazu zum Einstieg ein Posaunenchor und all das bei einem Angebot an Mittagessen aus verschiedenen Ländern oder einfach Kaffee und Kuchen.

Am Vorabend waren rund 300 Besucher zum schon traditionellen Open-Air-Konzert gekommen. Christoph Zehendner, Theologe, Moderator und Liedermacher hatte im Innenhof des Zentrums sein Programm „Wortweltenwanderer“ vorgestellt und das Publikum begeistert.

Das Fest endete am Sonntagnachmittag mit der Aussendung von 42 jungen Männern und Frauen, die über das Internationale Evangelische Freiwilligenprogramm im Auftrag von Mission EineWelt ein Jahr in einem Projekt einer der Übersee-Partnerkirchen in Afrika, Asien, dem Pazifik und Lateinamerika mitarbeiten werden. Die Freiwilligen stellten sich in zwei Gruppen vor und wurden anschließend gesegnet.

In seinem Schlusswort lud Direktor Peter Weigand ein, sich daran zu freuen, dass wir hier in Internationalität friedlich leben können. Das habe dieser Festtag wieder gezeigt.

Feierliche Enthüllung der Umwelt-Logos am Haupteingang des kirchlichen Zentrums

Mission EineWelt ist nun offiziell nach dem europäischen Umweltmanagementprogramm EMAS III (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert. Beim diesjährigen Fest der weltweiten Kirche wurde am Sonntag das Schild feierlich enthüllt, das die Anstrengungen des Partnerschaftszentrums für einen schonenden Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen dokumentiert. Der Direktor von Mission EineWelt, Peter Weigand, nahm gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten des Partnerschaftszentrums, Günter Fischer, und Bernd Brinkmann als Vertreter der Landeskirche die feierliche Enthüllung vor.

Bernd Brinkmann, der den Arbeitsbereich Klimacheck und Umweltmanagement in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern leitet, betonte den Vorbildcharakter, den Mission EineWelt mit dieser Zertifizierung und dem Weg bis dahin habe. Die Landeskirche versuche, möglichst viele Einrichtungen und Kirchengemeinden mit auf diesen Weg zu nehmen. Das sei ein Grund, zu feiern.

In einer 28-seitigen Umwelterklärung des landeskirchlichen Zentrums, die der Umweltbeauftragte Fischer kurz vorstellte, wird über die Umweltleitlinien informiert, Kennzahlen und wichtige Faktoren der direkten und indirekten Umweltauswirkungen wie Heizenergie, Strom- und Wasserverbrauch, Mobilitätsdaten oder der Papierverbrauch des kirchlichen Zentrums, aber auch bestimmte Verhaltensweisen und die Vermittlung des Umweltgedankens in der Öffentlichkeit dargestellt.

Bereits Ende Mai bekam Mission EineWelt die Zertifizierungsurkunde mit der Registernummer DE-158-00125. Neben dem EMAS-Logo darf das Zentrum nun auch das kirchliche Logo „Grüner Gockel“ als Zeichen des Umweltengagements führen.

Die weltweiten Partner des international agierenden Zentrums sollen über diese Umweltstandards informiert und im eigenen Wirkungskreis motiviert werden, im Umwelt- und Klimaschutz aktiv zu werden. Mit einigen der Partnerkirchen führt Mission EineWelt bereits gemeinsame Umweltprojekte vor Ort durch.

Australische Kirchendelegation auf Einladung von Mission EineWelt in Deutschland

Zu einem knapp zweiwöchigen Besuch war eine Delegation der Lutherischen Kirche von Australien (LCA) unter Leitung von Bischof John Henderson in Deutschland. Mission EineWelt hatte die 38-köpfige Besuchergruppe vom 5. Kontinent mit Vertretern vor allem aus dem Bildungsbereich eingeladen. Auf dem dichten Programm, das unter der Überschrift „Das Land Luthers und die christliche Erziehung“ stattfand,  standen unter anderem Gespräche in kirchlichen Einrichtungen in Neuendettelsau, ein Besuch in Dachau und Berlin, eine Tour zu den Stätten, an denen Martin Luther gewirkt hat, und ein intensiver Meinungsaustausch zu Fragen der kirchlichen Bildungsarbeit.

Bei den Verhandlungen und Beratungen ging es aber auch um „Optionen der Kooperation im Pazifik und in Asien“. Das hob Dr. Traugott Farnbacher hervor, der bei Mission EineWelt das Referat Papua-Neuguinea, Pazifik, Ostasien leitet. Nach seinen Worten bestand großes Interesse bei den australischen Gesprächspartnern, die über 150-jährigen Beziehungen zwischen den Lutheranern Australiens und Bayerns zu vertiefen und Handlungsoptionen im internationalen Miteinander auszuloten. Vertreter der LCA unterstrichen nach Worten Farnbachers dabei die Bedeutung der Beziehungen zu den bayerischen Partnern, weil die etwa 70.000 Mitglieder zählende Kirche die Rückbindung an die Partner aus dem Land der Reformation als motivierend erlebt.

Mission EineWelt, das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, arbeitet mit der australischen Kirche in fünf verschiedenen Ländern und Regionen eng zusammen. Dazu gehören Papua-Neuguinea, die Mekong-Region, Fidschi und auch Malaysia. Gemeindeaufbau und das Thema Bildung sind dabei gemeinsame Schwerpunkte.

Für 2015 ist der Besuch eines Chors australischer Ureinwohner, der Aborigines, geplant, der dann unter anderem auch den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart besuchen wird.

Am 20. Juli 2014 findet das diesjährige „Fest der weltweiten Kirche“ statt

Unter der Überschrift „Gottes Haus hat viele Wohnungen“ findet am 20. Juli 2014 das diesjährige Fest der weltweiten Kirche bei Mission EineWelt in Neuendettelsau statt. An den Gottesdienst, der um 9.30 Uhr mit internationalen Gästen in der St. Nikolai-Kirche beginnt, schließt sich um 11.00 Uhr das Festprogramm rund um das Gelände des Partnerschaftszentrums (Hauptstraße 2) an.

Auf zwei Bühnen wechseln sich Gesprächsbeiträge mit musikalischen Darbietungen ab. Daneben wird es wieder ein umfangreiches Aktivprogramm für Kinder und Erwachsene mit Spielen, Quiz, Fotoaktion oder Bastel- und Bauaktionen geben. Foren und Workshops, Autorenlesung und die Aussendung der mehr als 40 jungen Frauen und Männer, die im Rahmen des Freiwilligenprogramms für ein Jahr in eine der Partnerkirchen gehen werden, stehen mit auf dem Programm.

Ein Mittagessen mit Gerichten aus verschiedenen Ländern, Kaffee und Kuchen und eine Vielzahl von Informationsständen runden den Festtag ab, der um 17.00 Uhr zu Ende gehen wird.

Am Vortag beginnt um 14.30 Uhr ein Treffen ehemaliger Mitarbeitender mit Kaffee und Tee im Foyer der Tagungsstätte und wird ab 15.00 Uhr im Johann-und Louise-Flierl-Raum der Frage nach der Mission im 21. Jahrhundert und aktuellen Entwicklungen im afrikanischen, lateinamerikanischen und dem pazifisch-asiatischen Raum nachgehen. Am Samstagabend findet dann das traditionelle Open-Air-Konzert im Innenhof von Mission EineWelt statt. In diesem Jahr mit dem Liedermacher, Journalisten und Theologen Christoph Zehendner und seiner Band. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Programm als PDF

Seit 25. Juni ist eine dreiköpfige Delegation des Indianermissionsrats COMIN aus der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien auf Partnerschaftsbesuch in Bayern. Das Dekanat Sulzbach-Rosenberg, das seit 35 Jahre partnerschaftliche Beziehungen zur Partnerkirche in Brasilien unterhält, war zunächst Gastgeber für Dr. Renate Gierus, Noeli Falcade und Liria Salles Ribeiro.

Bevor die Frauengruppe heute nach Schwandorf weiterreist, war sie für einige Tage zum Gedankenaustausch über die gemeinsame Arbeit mit der indigene Bevölkerung der Guarani und Kaingang bei Mission EineWelt und war auch inhaltlich am Jahresempfang des Partnerschaftszentrums beteiligt, der am 4. Juli in Augsburg stattfand und sich mit dem Thema Migration befasste.

Geplant sind unter anderem noch ein Besuch und Gespräche in der Zentralen Aufnahmestelle für  Asylbewerber/innen in Zirndorf und die Mitwirkung bei Fest der weltweiten Kirche, das am 18./19. Juli in Neuendettelsau stattfinden wird.

Am gestrigen Mittwoch wurde Mission EineWelt von einer Delegation aus Tansania besucht, die sich seit Anfang des Monats auf einer Begegnungsreise im Partnerdekanat Erlangen befindet.

Im Gespräch mit dem Tansania-Fachreferenten von Mission EineWelt, Pfarrer Manfred Scheckenbach, konnte die Gruppe das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission kennenlernen und sich beim anschließenden Besuch der Diakonie von Neuendettelsau zudem darüber austauschen, wie Menschen mit Behinderung in Deutschland bzw. in Tansania leben und gefördert werden.

Bereits am vergangenen Sonntag nahm die Gruppe, bestehend aus vier Mitarbeitenden der Tumaini Universität Makumira, am Festgottesdienst zum 25-jährigen Partnerschaftsjubiläum mit dem Dekanat Erlangen (und gleichzeitig 10-jährigen Partnerschaftsjubiläum mit der Universität Erlangen) teil. Pfarrer David Shao, Hochschulpfarrer in Makumira, hielt dabei die Predigt.

Das weitere Besuchsprogramm der Gruppe sieht neben einem Besuch auf der Wartburg auch Gespräche und Vorträge der Gäste in Schulen und Gemeindegruppen vor, bevor es am 22. Juli wieder zurück nach Tansania geht.

Wer die Gäste selbst kennenlernen möchte, kann im Afrika-Referat von Mission EineWelt erfahren, an welchen Gottesdiensten und Veranstaltungen die Delegation in den kommenden Tagen teilnehmen wird.

Jahresempfang in Augsburg zum Thema Migration und Flucht

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.“ Mit diesem Wort von Karl Valentin begrüßte Regionalbischof Michael Grabow die rund 100 regionalen und internationalen Gäste, die zum gemeinsamen Jahresempfang von Mission EineWelt und dem Kirchenkreis Augsburg und Schwaben gekommen waren. Das Motto der Kampagne von Mission EineWelt „Türen auf! Gottes Volk kennt keine Fremden“ gefalle ihm besonders gut. „Es geht um den Menschen, nicht um den Fremden“, so Grabow. 50 Millionen seien derzeit auf der Flucht. „Wir haben als Deutsche eine besondere Verantwortung“, betonte der Regionalbischof, als Christen hätten wir diese Verpflichtung ohnehin. Es ginge nicht nur darum, die Flüchtlingsprobleme hierzulande zu lösen, sondern weltweit die Ursachen der Flucht zu bekämpfen.

Die Augsburger Situation schilderte Matthias Schopf-Emrich, der beim Diakonischen Werk Augsburg das Referat Migration leitet. Augsburg kenne derzeit keine rassistischen Auswüchse, obwohl sie an dritter Stelle der Städte mit dem höchsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund stehe. Derzeit gebe es in Augsburg 900 Asylsuchende in acht Unterkünften. „Wir können es nur schaffen, neue Unterkünfte anzubieten, wenn Kirche, Staat und Stadt neue Flächen zur Verfügung stellen“, so Schopf-Emrich. Es gebe viele Initiativen im Landkreis, die sich des Themas annehmen.

Dr. Renate Gierus, die als Koordinatorin des Indianermissionsrat COMIN in Brasilien dafür arbeitet, dass die Urbevölkerung der Kaingang gehört wird, machte auf deren Situation aufmerksam. „Migration findet dort statt, weil es keine Arbeit gibt oder kein Wohnraum vorhanden ist“, erzählte eine Vertreterin der Kaingang. Problem sei auch, dass die Urbevölkerung ihrer Rechte beraubt würde.

„Es wird derzeit viel über Flüchtlinge berichtet“, erzählte Emmanuel Ndoma, der sich im Auftrag von Mission EineWelt um Flüchtlinge, unter anderem in Erstaufnahmelager Zirndorf, kümmert. Das Grundgesetz sage, dass die Würde des Menschen unantastbar sei. Die Lebenswirklichkeit in solchen Lagern in Deutschland, so Ndoma, sage etwas anders. Deutschland brauche ein Zuwanderungsgesetz und Flüchtlinge müssten hierzulande arbeiten dürfen.

Den Gedanken der Einen Welt mittragen: Unter diesem Motto wurde sechs Ehrenamtliche während des Jahresempfangs für ihren engagierten und teilweise jahrzehntelangen Einsatz geehrt.

Zum Schluss bedankte sich Direktor Peter Weigand für die Gastfreundschaft in Augsburg und den gelungenen Rahmen für den diesjährigen Empfang.