Unter dem Motto „Befreit zum Widerstehen“ nahmen mehr als 50 Menschen am vergangenen Samstag am Ökumenischen Friedensweg teil und zogen unterstützt vom Posaunenchor der Kirchengemeinde St. Johannis durch die Nürnberger Innenstadt.

Vor der Nürnberger Frauenkirche gab es einen Beitrag zum Thema „Deutsche Waffenexporte in Krisengebiete – Fluchtursache Krieg“ und wurde der Opfer von Krieg und Gewalt sowie den Geflüchteten, die an den EU-Außengrenzen ums Leben kommen, gedacht.

An der nächsten Station, am Haus eckstein, in dem gerade die Ausschüsse der bayerischen evangelischen Landessynode tagten, übergaben die Teilnehmenden der Ausschußvorsitzenden Brigitte Wellhöfer einen Antrag, auf der nächsten Synode das Thema „Frieden“ zu thematisieren. Die dort gerade zu sehende Ausstellung zum Thema „Kindersoldaten“ wurde ebenfalls angeschaut.

Den Abschluss bildete ein Gottesdienst in der Lorenzkirche und das anschließende Kaffeetrinken im Fenster zur Stadt, wo Menschen, die gegen den 1. Weltkrieg protestiert hatten, porträtiert wurden.

Dr. Hermann Vorländer stellte sein Buch über die evangelische Mission in Bayern vor

Vor mehr als 90 Interessierten stellte Dr. Hermann Vorländer, ehemaliger Direktor des bayerischen Missionswerkes und Gründungsdirektor von Mission EineWelt, am gestrigen Dienstagabend sein Buch „Kirche in Bewegung“ und die darin enthaltene Geschichte der evangelischen Mission in Bayern vor. Anhand ausgewählter Persönlichkeiten ging er dabei auf verschiedene Entwicklungen in der rund 200-jährigen Geschichte bayerischer Missionsarbeit ein, die nicht nur mit Neuendettelsau verbunden ist.

Gleichzeitig dankte er für viele positive und auch kritische Rückmeldungen bei der Erarbeitung des mehr als 300 Seiten umfassenden Überblicks, der keinen missionswissenschaftlichen Anspruch hat, sondern ein allgemein verständliches Buch sein soll. Er habe deshalb auch auf einen umfangreichen Apparat verzichtet. „Es sollte ein buntes Buch werden, daher die vielen Bilder und Landkarten, die allerdings auch die Herstellung verteuert haben“, so Vorländer.

In seiner Würdigung verwies Altlandesbischof Dr. Johannes Friedrich auf gemeinsame und eindrucksvolle Reisen, die er während seiner Amtszeit mit Vorländer in verschiedene Partnerkirchen unternommen habe. Der Leiter des Erlanger Verlags für Mission und Ökumene, Pfarrer Martin Backhouse und der jetzige Direktor von Mission EineWelt, Pfarrer Peter Weigand, bedankten sich für die geschichtliche Aufarbeitung der evangelischen Missionsarbeit in Bayern, ein Überblick, der mit der Gründung des jetzigen Partnerschaftszentrums Mission EineWelt im Jahr 2007 endet.

Kirche in Bewegung – Die Geschichte der evangelischen Mission in Bayern
Hermann Vorländer
Erlanger Verlag für Mission und Ökumene
328 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-87214-546-8
15 Euro

Rund 100 Beauftragte und Pfarrer/innen bei der Jahrestagung in Neuendettelsau

Vom 7. bis 9. November 2014 fand die diesjährige Tagung der Dekanatsbeauftragten und Dekanatspfarrer/innen für Partnerschaft, Entwicklung und Mission in Neuendettelsau statt. Rund 100 Delegierte waren unter der Überschrift „Seht doch, wie gut und schön es ist, wenn Geschwister miteinander in Frieden wohnen – Die Welt (zu Gast) zuhause bei Glaubensgeschwistern?!“ zu der dreitägigen Veranstaltung gekommen, die das Kampagnenthema von Mission EineWelt „Türen auf! Gottes Volk kennt keine Fremden“ inhaltlich aufnahm.

Das Pfarrersehepaar Markus und Dr. Aguswati Hildebrandt Rambe stellten unter anderem ihre Arbeit in der Projektstelle Interkulturell Evangelisch in Bayern vor. Sie sind dabei, Verbindungen zu schaffen zwischen Gemeinden anderer Sprache und Herkunft in Bayern und der bayerischen Landeskirche. Sie berichteten einerseits davon, dass es in Bayern eine Vielzahl von Gemeinden mit afrikanischen, asiatischen, lateinamerikanischen, aber auch europäischen Wurzeln gibt. Andererseits stünden diese Gemeinden oft vor dem Problem, keine geeigneten Räume für ihr Gemeindeleben zu finden. Sie warben dafür, Kontakt mit diesen uns oft fremden Gemeinden aufzunehmen und sie zu unterstützen. In Gruppen konnten die Teilnehmenden sich dann austauschen, wo Hindernisse auf diesem gemeinsamen Weg liegen und wie sie weggeräumt werden können.

Im Rahmen der Tagung fanden in diesem Jahr auch wieder die Missions- und Partnerschaftskonferen mit einer Reihe von Berichten, Aussprachen, Anträgen und Diskussionen darüber statt. Ein gemeinsamer Gottesdienst in der Neuendettelsauer St. Nikolaikirche und eine Bibelarbeit rundeten die Wochenendveranstaltung ab.

Demonstration vor dem Europäischen Patentamt in München

„Keine Patente auf Saatgut!“ Am 27. Oktober fand vor der Großen Beschwerdekammer am Europäischen Patentamt in München eine öffentliche Anhörung zu Patenten statt. Dort wurden als Präzedenzfälle zwei Patente auf konventionell gezüchtete Tomaten und Brokkoli beantragt. Eine solche Patentierung nicht gentechnisch veränderten Saatguts steht im Widerspruch zum Europäischen Patentübereinkommen. Die Anhörung zog am vergangenen Montag über 100 Demonstranten an, die dem gemeinsamen Aufruf von Mission EineWelt, Bund Naturschutz, Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft und vielen weiteren zivilgesellschaftlichen Verbänden gefolgt waren.

Ein Patent auf Züchtungen dieser Art darf eigentlich grundsätzlich nicht erteilt werden. Solche Patente dienen nicht dem Schutz einer Erfindung – denn Züchtungen sind keine Erfindungen. Sie nutzen allein großen Agrarkonzernen wie Monsanto, Syngenta oder Dupont, die allein über die Hälfte des weltweiten Saatguts kontrollieren. Wird die Patentierung konventionell gezüchteter Pflanzen als rechtsgültig erklärt, werden Produkte zum „geistigen Eigentum“ großer Konzerne.

„Die Industrie und das Patentamt haben das Patentsystem zu einem Werkzeug der systematischen Aneignung unserer Lebensgrundlagen gemacht, sie verhökern die Zukunft unserer Ernährung“, so Christoph Then, Gentechnik-Experte von Test Biotech. Patente auf Pflanzen und Tiere behinderten den Wettbewerb, garantierten ungerechtfertigte Monopole und Innovation in der Züchtung. Der Zugang zu genetisch wichtigen Ressourcen wird blockiert und schränkt so Landwirte in ihrer eigenen Züchtungsarbeit ein.

Das hat nichts mehr mit der ursprünglichen Idee des Patentrechts zu tun, das eigentlich einen Anreiz für Innovationen und Erfindungen schaffen soll. Saatgutmonopole bedeuten deshalb nicht nur die Kontrolle über unsere tägliche Lebensgrundlage, sondern sind auch ein Risiko für die Zukunft unseres Ökosystems, globale Ernährungssicherheit und regionale Ernährungssouveränität.

„Seit Jahrhunderten züchten Bäuerinnen und Bauern verschiedene Pflanzensorten. Diese genetische Vielfalt wird auch in Zukunft benötigt, um weiter züchten zu können“, so Angela Müller, Welternährungsreferentin von Mission Eine Welt. „Stattdessen versuchen die Saatgutkonzerne nun mit Hilfe der Industriestaaten, die Gesetzgebung in Afrika so zu verändern, dass kein lokales Saatgut, sondern nur noch das von Konzernen gehandelt werden darf.“ Dies sei eine immense Bedrohung für die Ernährungssouveränität.

Zur Demonstration mitgebracht hatten die Patentgegner eine aufblasbare Riesentomate und den größten Brokkoli der Welt. Das Ergebnis der Anhörung und die darauffolgende Entscheidung des Patentamts stehen noch aus. Die Organisatoren der Demonstration rechnen aber mit einem enttäuschenden Ergebnis. Sie vermuten, dass Agrarkonzerne auch weiterhin ganz normal gezüchtet Pflanzen als ihre „Erfindung“ schützen lassen können und so die Zukunft unserer Ernährung beherrschen.

Annika Dittmann

Aktion in der Straße der Menschenrechte in Nürnberg – Diskussion mit dem Schuldenexperten Hebron Mwakagenda aus Tansania

Im Jahr 1999 wurden beim G8-Gipfel in Köln Schuldenerlasse für die ärmsten Länder der Welt beschlossen. Anlässlich des 15. Jahrestages dieser Entschuldungsinitiative wird Schuldenexperte Hebron Mwakagenda, Direktor der Tanzanian Coalition on Debt and Development (Tansanisches Entschuldungsnetzwerk), zu Gast bei der Mitträgerversammlung des bundesweiten Entschuldungsbündnisses erlassjahr.de vom 31.10. – 1.11.14 in Nürnberg (Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64) sein.

Mwakagenda wird dort zum Thema „Kommt die Entschuldung bei denen an, denen sie nützen soll?“ zusammen mit Dr. Jürgen Zattler vom Entwicklungsministerium (BMZ) im Rahmen eines öffentlichen Studientags am Freitag, 31. Oktober ab 14.00 Uhr diskutieren (siehe dazu weitere Infos unten).

Hintergrund der Diskussion ist eine historische Entscheidung der UN-Generalversammlung im September 2014. Mit 124 gegen 11 Stimmen bei 41 Enthaltungen hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine von den Entwicklungsländern (G77 und China) eingebrachte Resolution angenommen, die die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens fordert. Deutschland stimmte gegen die Resolution, obwohl die Vorgängerregierungen sich 15 Jahre lang für ein entsprechendes Verfahren einsetzten.

Zuvor werden von 12.00 -12.30 Uhr Entschuldungsaktivistinnen und -aktivisten in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion eine große Schulden-Kette um eine Säule in der Nürnberger Straße der Menschenrechte legen. Dies ist Zeichen dafür, dass die Menschenrechte durch eine hohe Auslandsverschuldung in vielen Entwicklungsländern geknechtet und eingeschränkt werden. Die Bundesregierung wird aufgefordert sich für ein faires Insolvenzverfahren für arme hochverschuldete Staaten einzusetzen. Dazu wird Kristina Rehbein vom erlassjahr.de-Büro sprechen.

Wir laden Sie herzlich zur Berichterstattung über die Schuldenketten-Aktion und den Studientag ein. Schuldenexperte Hebron Mwakagenda aus Tansania steht auch zu Interviews zur Verfügung am Freitag, 31.10.14 ca. 12.45 – 13.45 Uhr. Wir bitten um Anmeldung!

Weitere Informationen unter www.erlassjahr.de oder bei:

Gisela Voltz,
Regionalkoordinatorin Nordbayern von erlassjahr.de

Tel. 0911 36672-0
E-Mail:

 

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Infos zum Studientag mit Hebron Mwakagenda

Vor 15 Jahren, im Juni 1999, beschlossen die G8-Staaten die Ausweitung der Schuldenerlass-Initiative HIPC zur Entschuldung der hoch verschuldeten, ärmsten Länder. Damit ergab sich auch für das damals hoch verschuldete Tansania erstmals die Möglichkeit eines umfassenden Schuldenerlasses. Die Entschuldung der ärmsten Länder wurde von der Erlassjahr2000-Kampagne und der weltweiten Entschuldungsbewegung als ein, wenngleich später Schritt in die richtige Richtung begrüßt. Gleichzeitig wurden zahlreiche Schwächen des Verfahrens wie ein umständlicher und mit allzu vielen Konditionen verknüpfter, zudem unzureichender Schuldenerlass kritisiert.

Erst 2005 führte die fast vollständige Streichung aller Schulden bei Weltbank, IWF und Afrikanischer Entwicklungsbank unter der Folge-Initiative MDRI dazu, dass die betroffenen Länder tatsächlich „neu anfangen“ konnten.

Gleichzeitig wurde von anderer Seite kritisiert, dass die Entschuldung letztlich nur diejenigen belohne, die schlecht gewirtschaftet hätten: Korrupten Herrschern würden es die Schuldenerlasse zu Lasten der Steuerzahler im Norden nun ersparen, die Folgen ihrer Misswirtschaft zu tragen.

Beim Studientag fragen wir einen, der es wissen muss, welche Sicht die realistischere ist: Hebron Mwakagenda ist Direktor des Tansanischen Entschuldungsnetzwerks TCDD (Tanzanian Coalition on Debt and Development). TCDD war eines der engagiertesten Partnernetzwerke der damaligen Erlaßjahr2000-Kampagne. Gemeinhin gilt Tansania als eine der „Erfolgsgeschichten“ der HIPC/MDRI-Initiativen. Aber hält dieser Eindruck auch einer näheren Betrachtung stand? Welche Folgen hat das für die künftige deutsche Politik gegenüber den ärmsten Ländern? Und ist Tansania nach der Entschuldung womöglich schon auf dem Weg in die nächste Krise?

Zu den letztgenannten Fragen haben wir Jürgen Zattler eingeladen, der als Unterabteilungsleiter im Entwicklungsministerium (BMZ) seit vielen Jahren die Politik der verschiedenen Bundesregierungen gegenüber den verschuldeten Ländern umsetzt.

Der Studientag bietet nach zwei Einstiegsvorträgen der beiden Referenten die Möglichkeit zu Rückfragen und ausführlicher Diskussion über die Entwicklung in Tansania und in den afrikanischen HIPCs im Allgemeinen sowie zur Entschuldungspolitik der schwarz-roten Bundesregierung.

Ein Film um Drogenhandel, Politik und menschliche Schicksale am kommenden Freitag

Am kommenden Freitag, den 10. Oktober, ist im Cinecitta in Nürnberg (Gewerbemuseumsplatz 3) der in Kenia produzierte Film VEVE der alternativen Filmproduktion One Fine Day Films zu sehen. Bei der Vorführung, die um 19.00 Uhr beginnt, sind auch der Regisseur Simon Mukali und der Hauptdarsteller Emo Rugene dabei. Der Film wird in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Zum Inhalt des Films: Vor dem Hintergrund des Miraa-Drogenhandels erzählt VEVE die Geschichte mehrerer Menschen, die in einer Welt voller politischer Intrigen nach Liebe, Wohlstand oder Vergeltung streben. Amos, ein skrupelloser Lokalpolitiker, kandiert für das Gouverneursamt der Region Maua und versucht gleichzeitig, sein Imperium auf Kosten seines geschäftlichen Kontrahenten Wadu auszubauen. Als seine Frau Esther hinter die wahre Natur seiner Geschäfte kommt, sucht sie Trost bei Kenzo, einem verbitterten, jungen Mann, der auf Rache für den Tod seines Vaters sinnt. Währenddessen gründen Bauern der Region eine Gewerkschaft, um Amos zu zwingen, endlich faire Preise für ihr Veve, wie die Droge im Slang genannt wird, zu zahlen. Clint, ein Möchtegern-Dokumentarfilmer will den Bauern helfen und wagt sich zu weit vor – völlig blind für Gefahren, in die er sich und andere hineinmanövriert. Während sich die Ereignisse zu überschlagen beginnen, zeigt sich, dass das Schicksal aller Beteiligten viel enger miteinander verwoben sind, als sie sich das vorstellen können.

One Fine Day Films ist eine alternative Filmproduktion, die sich zur Aufgabe gemacht hat, den modernen afrikanischen Film zu unterstützen. Jährlich wird in Nairobi ein Filmworkshop durchgeführt, bei dem erfahrene Filmschaffende die Teilnehmer aus verschiedenen afrikanischen Ländern in den Bereichen Regie, Produktion, Kamera, Szenenbild, Schnitt, Tongestaltung und Drehbuch unterrichten und anschließend beim Dreh eines Spielfilms begleiten. Auf diesem Weg entstanden abendfüllende Spielfilme wie SOUL BOY, NAIROBI HALF LIFE und SOMETHING NECESSARY.

Der vierte Film VEVE feierte im Rahmen des Filmfests Hamburg am 2. Oktober seine Europa-premiere und ist seither auf einer deutschlandweiten Kinotour.

Reservierung unter: http://www.cinecitta.de

Brasilianischer Hochschuldirektor zum Gespräch bei Mission EineWelt

Dr. Claus Schwambach, Direktor der lutherischen theologischen Hochschule im brasilianischen Sao Bento, war zu einem Kurzbesuch bei Mission EineWelt. Lateinamerikareferent Hans Zeller hat mit ihm gesprochen.

In der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien gibt es drei Hochschulen, an denen Interessierte Theologie studieren können. Aus dem konservativen pietistischen Lager entstand die lutherische theologische Hochschule in Sao Bento. Ursprünglich ein biblisches Seminar ist es inzwischen eine staatlich anerkannte Hochschule. Deren Direktor Dr. Claus Schwambach ist überzeugt, dass eine gute Ausbildung zukünftiger Pfarrerinnen und Pfarrer ein wichtiger Baustein für das Wachstum der lutherischen Kirche in Brasilien ist. Deshalb ist der Hochschule wichtig, dass die Studierenden während des viereinhalbjährigen Studiums nicht nebenbei eine Arbeit zur Finanzierung des Studiums aufnehmen müssen, wie es anderswo in Brasilien ist. Deshalb gibt die Hochschule Studienbeihilfen, damit auch diejenigen studieren können, die es sich finanziell nicht leisten können.

Die Hochschule hat ihren Bildungsschwerpunkt in den Sprachen und der lutherischen Theologie. Schwambach beklagte, dass die Studenten in Brasilien eine sehr schwache Grundschulausbildung haben. Dies müsse in den ersten Studienjahren nachgeholt werden. Wichtig ist ihm in der Pfarrerausbildung ein Zukunftskonzept, das die künftigen Pastoren befähigt, im brasilianischen Kontext lutherische Gemeinden zu führen. Religion ist in Brasilien „in“. Doch tue sich die lutherische Kirche schwer, sich in dem Kontext, der stark von Emotionen bestimmt ist, zu behaupten. So sei die Konkurrenz zu den Pfingstkirchen enorm, die mit einfachen Antworten auf einer fundamentalistischen Basis auf die religiösen Fragen antworten.

Das brasilianische Gesetz erlaubt es, relativ einfach eine Kirche zu gründen. Deshalb gibt es häufig Kirchenspaltungen, wenn eine Gruppe von Gemeindegliedern mit einem Gemeindeleiter nicht zufrieden ist. Nach den Worten Schwambachs ist aber sichtbar, dass nur dort Kirche Bestand hat, wo es nicht zu Kirchenspaltungen kommt. Deshalb bekennt sich die Hochschule eindeutig zur Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien.

Die lutherischen Gemeindeglieder fragen sich aber auch, warum die Pfingstkirchen so viele Gemeindeglieder um sich scharen können. Deshalb wird im Studium immer gefragt, was theologische Aussagen für die Praxis bedeuten. Neben einer guten humanistischen Grundausbildung suche Schwambach deshalb Anregungen in den Glaubenskursen, die auf dem Markt sind. Die theologische Praxis werde zunehmend von erfolgreichen Initiativen aus der USA geprägt. Aufgrund der Konkurrenz sei es wichtig, so der Hochschuldirektor, dass eine Kirche auf die Menschen zugeht und Konzepte entwickelt, die den Menschen auch zeitgemäß erscheinen.

Momentan hat die kirchliche Hochschule in Sao Bento 70 Studierende. Da es eine große Nachfrage gibt. möchte die Hochschule die Zahl auf 110 Studierende erhöhen.

 

Urkunde 2014Mission EineWelt und Evangelische Medienzentrale entwickelten Global Cache

Für einen ungewöhnlichen Stadtrundgang wurde am gestrigen Dienstagabend die EineWelt-Station Nürnberg (Weltladen Lorenzer Laden und oikocredit Bayern e.V.) mit dem Umweltpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. „Fairraten und fairsteckt … mit Global Cache entdeckt“, unter diesem Motto bietet der Rundgang mit GPS durch die Innenstadt Nürnbergs viele Tipps und Anregungen zu einem nachhaltigen Lebensstil.

Der von Mission EineWelt gemeinsam mit der Evangelischen Medienzentrale und dem Weltladen Lorenzer Laden entwickelte Rundgang spricht vor allem Jugendliche an und vermittelt den Teilnehmern Wissenswertes über die Hintergründe unserer Konsumgesellschaft und die Herstellungsbedingungen vieler Waren, die im Alltag verwendet werden. So geht es beispielsweise um fair gehandelte Kleidung, aber auch um die Spekulation von Banken mit Nahrungsmitteln.

Der Rundgang ist sowohl für Gruppen und Schulklassen als auch für Einzelpersonen ab 14 Jahren geeignet. Er wurde in der EineWelt-Station Nürnberg konzipiert und 2012 erstmals vorgestellt. Inzwischen wurde er 23 Mal mit über 600 Teilnehmenden durchgeführt und auf zahlreichen Veranstaltungen für Globales Lernen vorgestellt.

Für Mission EineWelt nahm Pfarrerin Gisela Voltz vom Nürnberger Stadtbüro an der Preisverleihung teil. Sie war maßgeblich an der Entwicklung  des jetzt ausgezeichneten Rundgangs beteiligt. Der Umweltpreis wurde in der Kategorie Initiativen, Vereine, Verbändeverliehen und ist mit einem Preisgeld von 1.500 Euro dotiert.

416 Produktionen gehen in diesem Jahr ins Rennen

Am 6. Dezember wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in der Nürnberger Tafelhalle der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis zum neunten Mal verliehen. Mit 416 Produktionen endet die Ausschreibung des Wettbewerbs in diesem Jahr mit einer Rekordbeteiligung und stellt die Jury, die sich Ende Oktober und Anfang November zusammensetzen wird, vor eine große Auswahl.

In diesem Jahr waren erstmals Langfilme zum Wettbewerb zugelassen. „Es freut uns, dass diese Möglichkeit bei den Filmemachern, Produzenten und Sendern so positiv aufgenommen wurde und wir fast 150 Produktionen in dieser Kategorie vorgelegt bekommen haben“, so Klaus Ploth, Geschäftsführer der Evangelischen Medienzentrale Bayern. Im Zentrum der bisherigen Filmpreis-Verleihung, die alle zwei Jahre stattfindet, standen bislang Einreichungen von nicht-kommerziell arbeitenden Filmgruppen (Schulen, Jugendarbeit, Film-Clubs, etc.). Aus diesem Amateurbereich sind auch wieder viele Beiträge im Rennen.

Die eingereichten Filme werden nun von den Mitgliedern des Veranstalterkreises gesichtet und für die Jurierung vorbereitet. Inhaltlich zeichnet sich nach Aussage der Veranstalter ein thematischer Trend der Filme ab: Etwa ein Drittel aller vorgelegten Produktionen befasst sich mit dem Themenkomplex Migration, Flucht und Asyl.

Zu den Gründungsmitgliedern des 1998 zum ersten Mal ausgelobten Filmpreises gehörte der damalige Kirchliche Entwicklungsdienst, der heute als Referat Entwicklung und Politik Teil des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt ist.

Weitere Informationen zum Menschenrechts-Filmpreis erhalten sie hier.

Frauentagung vom 10. bis 12. Oktober bei Mission EineWelt in Neuendettelsau

„Frauen – Migration – Politik“ steht als Thema über einer Frauentagung, die bei Mission EineWelt vom 10. bis 12. Oktober 2014 in Neuendettelsau stattfinden wird. Die Wochenendveranstaltung geht der Frage nach, warum immer mehr Frauen weltweit ihren aktuellen Lebensbedingungen entfliehen und sich auf den oft mühevollen Weg in die urbanen Zentren oder in ein anderes Land begeben.

Anhand von Beispielen aus Afrika, Asien und Mittelamerika werden Referentinnen die verschiedenen Ursachen der Migration von Frauen und die Frage beleuchten, wie es Migrantinnen bei ihrer Ankunft in Deutschland ergeht. Politische Hintergründe oder das brisante Thema Frauenhandel werden dabei kritisch betrachtet. Ein Spiel zu Migration und Flucht weltweit, ein Film mit anschließender Diskussion und ein Blick darauf, was der Ökumenische Rat der Kirchen in seinem Missionsdokument zu diesem Themenbereich sagt, ergänzen das Programm der dreitägigen Veranstaltung.

Bis zum 25. September können sich Interessentinnen noch zu der Frauentagung, die das Bildungsreferat „Mission Interkulturell“ von Mission EineWelt veranstaltet, anmelden (Veranstaltungsflyer als PDF).

Telefon: 09874 9-1501 oder per
E-Mail an dorothea.baltzer-griesbeck(at)mission-einewelt.de