Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Gott tut große Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind.

Hiob 9,10

 

Gott ist anders …

… wenn ich die Geschichte von Hiob lese, stellen sich mir mehr Fragen, als ich Antworten finde. Hiob hatte in seiner Familie unsagbares Leid erfahren und dann war er selbst so krank geworden, dass seine Freunde beim Krankenbesuch sieben Tage und Nächte lang keine Worte fanden, sondern einfach nur schweigend bei ihm saßen. Wenn das kein Zeichen des Mitgefühls und der Anteilnahme war! Jedenfalls kann man ihnen auf diesem Hintergrund schwerlich vorwerfen, dass sie überstürzt geredet hätten.

Aber dann wollten die vier Freunde Hiobs doch den tieferen Sinn des Unglücks ihres Freundes verstehen, erforschen und erklären. Doch gerade dabei haben sie sich verheddert, haben Hiob Unrecht getan und wurden schließlich auch von Gott dafür getadelt.

Von mir selbst kenne ich auch den Wunsch, dass ich Geschehnisse, Umstände, Fügungen, verstehen und, zumindest mir selbst, erklären will – obwohl das vielleicht gar nicht immer dran ist (?)

Hiob hat die Spannung des Unerklärbaren und des „Gott-nicht-Verstehens“ ausgehalten und daran festgehalten, dass Gott sich kümmert. So sagt er nicht nur seinem Freund, Bildad, sondern auch uns heute:

Gott tut große Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind.

 

Andacht: Michael Volz, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

God does great things that cannot be fathomed and miracles that cannot be counted.

Job 9.10

 

God is different …

… when I read Job’s story, I have more questions than answers. Job had experienced unspeakable suffering in his family and then he himself had become so sick that his friends found no words for seven days and nights while visiting the sick, but simply sat with him in silence. If that was not a sign of compassion and sympathy! In any case, it is difficult to accuse them against that background that they talked hastily.

Then the four friends of Job wanted to understand, explore and explain the deeper meaning of their friend’s misfortune. But in the process, they got tangled up, wronged Job and were ultimately blamed for it by God.

I also know from myself the desire that I want to understand and explain, at least to myself, what is happening, and comprehend the circumstances, – although that may not be the point?

Job has endured the tension of the inexplicable and „not understanding God“ and has held on to the fact that God cares. So he not only tells his friend, Bildad, but also us today:

God does great things that cannot be fathomed and miracles that cannot be counted.

 

Prayer: Michael Volz

Illustration: Daniela Denk

Die internationale Jugendbegegnung Like a Tree von Mission EineWelt in Kooperation mit der Evangelischen Jugend Bayern (ejb) findet aufgrund der Corona-Pandemie im Internet statt. Für die Online-Veranstaltung, die von 24. Juli bis 2. August 2020 über die virtuelle Bühne geht, haben sich bis dato 25 Teilnehmende im Alter zwischen 18 und 32 Jahren angemeldet, die in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv sind.

Eigentlich hätten es zwei Wochen in Neuendettelsau und eine Woche in Wittenberg sein sollen. Das bunte Programm mit Exkursionen, Vorträgen, Workshops und Spielen war schon fast fertig vorbereitet, als Covid-19 alles über den Haufen warf. „Dass in Krisen immer auch – mindestens – eine Chance steckt, ist in diesen Zeiten eine Binse, aber deswegen nicht weniger wahr“, sagt Gottfried Rösch, Leiter des Referats Mission Interkulturell bei Mission EineWelt, leitendes Mitglied des Organisationsteams. „Da wir bei Mission EineWelt sehr schnell gemerkt haben, dass auch Online-Veranstaltungen sehr gut funktionieren und gerade in unserem weltweiten Arbeitskontext sogar einige Vorteile haben, war schnell klar, dass auch Like a Tree in den virtuellen Raum transformiert wird.“

Mit technischer Unterstützung durch die Abteilungen Online und E-Learning von Mission EineWelt wurde ein Online-Konzept entwickelt, das den Teilnehmenden aus Afrika, Ost-Asien, Papua-Neuguinea, Lateinamerika und Europa einen intensiven Austausch ermöglichen soll. „Besonders wichtig ist uns dabei, dass die Teilnehmenden sich trotz Zeitverschiebung und Internet kennenlernen und nach Möglichkeit ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln“, betont Johanna Kluge, Referentin für Internationale Jugendarbeit bei der ejb und ebenfalls Mitglied im Organisationsteam.

Entstanden ist eine Internet-Plattform mit verschiedenen Foren, einer digitalen Wohnung für spontane Video-Treffen und mit der Möglichkeit, online Veranstaltungen mit möglichst allen Teilnehmenden durchzuführen. Eingerahmt von Auftakt- und Abschlussgottesdienst geht es um die Praxis der kirchlichen Jugendarbeit in den Ländern der Teilnehmenden. Zudem werden in Zusammenhang mit dem Jahresthema von Mission EineWelt, „Die Schöpfung – Not for Sale“, und der „Waking the Giant“-Initiative des Lutherischen Weltbundes lokale und globale Ansätze für eine nachhaltigere und verantwortungsbewusstere Gestaltung unserer Lebensstile diskutiert. Es gibt Module zum kulturellen Austausch von Musik, bildender Kunst und Literatur und die Teilnehmenden werden eingeladen, beim extra für die Begegnung geschriebenen like a tree-song mitzusingen. Ein zentrales Element wird auch der Austausch darüber sein, wie die Jugendlichen ihren christlichen Glauben leben.

Nach Abschluss der Veranstaltung sollen möglichst viele der gewonnenen Eindrücke, Erkenntnisse und Ergebnisse sukzessive in adäquater Form veröffentlicht werden. „Wir hoffen sehr, dass Like a Tree eine Bereicherung Gewinn wird – für die Teilnehmenden, und auch für möglichst viele weitere Interessierte“, formulieren Johanna Kluge und Gottfried Rösch unisono.

 

Weitere Informationen:

https://mission-einewelt.de/events/like-a-tree-nachhaltig-fuer-die-zukunft/

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder. Psalm 9,2

Die Suche im Internet nach „dankbar sein“ und ähnlichen Begriffen ergibt einige Millionen Treffer. Viele sprechen davon, wie wichtig eine dankbare Haltung für uns Menschen ist. Dankbarkeit tut Leib und Seele gut, schreiben sie. Es sind nicht unbedingt christliche Seiten, die diese Ratschläge geben. Aber auch viele Christinnen und Christen sehen das ganz ähnlich. Martin Luther nannte Dankbarkeit „die wesentliche christliche Haltung“. In den biblischen Büchern spielt Dankbarkeit gegenüber Gott eine wichtige Rolle. Menschen erleben immer wieder, wie sie von Gott Gutes geschenkt bekommen. Das mögen ganz alltägliche Dinge sein – dass man lebt oder dass man zu Essen hat. Das können auch besondere Erfahrungen sein – wie Gott in schwierigen Situationen geholfen hat. Vor diesen schwierigen Situationen verschließen die Menschen in der Bibel nicht die Augen. Die Klage über Bedrohungen im Leben findet sich genauso wie der Dank.

Allerdings: Klagen fällt uns oft sehr viel leichter als Danken. Was im Leben stört, fällt leichter auf als das, was jeden Tag seinen guten Gang geht: Ich lebe, ich habe zu essen, ich habe Menschen um mich, die mir wichtig sind. Das ist alltäglich und fällt oft nicht auf. Viele raten daher, Dankbarkeit bewusst einzuüben. Ein Danktagebuch empfehlen manche oder bei einem Spaziergang bewusst auf die Schönheit der Schöpfung zu achten und Gott dafür zu danken. Man kann auch vor dem Einschlafen im Bett den Tag in einem Gebet Revue passieren lassen und ganz bewusst damit anfangen, Gott für das Gute in diesem Tag zu danken.

 

Andacht: Michael Seitz, Referat Mission Interkulturell, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

Lord, I will praise you with all my heart. I will tell about all of the miracles you have done. Psalm 9.2

Searching in the Internet for “being grateful” or “thankful” and similar terms results in several million hits. Many people talk about how important a grateful attitude is for us humans. Thankfulness helps body and soul, they write. There are not necessarily Christian sites that give this advice. But also many Christians see it in a similar way. Martin Luther called gratitude „the basic Christian attitude“. In Biblical books gratitude to God plays an important role. People experience again and again how they receive good things from God. These may be everyday things, that you live or that you have food. These may also be special experiences, how God has helped in difficult situations. People in the Bible do not close their eyes to these difficult situations. Lamentations about threats in life can be found as well as thankfulness.

However: complaining is often much easier for us than giving thanks. What disturbs life is easier to notice than what is going well every day: I live, I have food, I have people around me who are important to me. This is everyday life and is often not noticed. Many people therefore advise to practice gratitude consciously. Some people recommend a gratitude diary or to go for a walk and consciously pay attention to the beauty of creation and thank God for it.  One can also review the day in a prayer before falling asleep in bed and consciously begin to thank God for the good things of the day.

 

Prayer: Michael Seitz

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Emmanuel Kileo

Emmanuel Kileo

Corona-bedingt hat Mission EineWelt, das internationale Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, sein jährliches Sommer-Event „Fest der weltweiten Kirche“ ins Internet verlegt. Auf dem Youtube-Kanal des Zentrums und in verschiedenen virtuellen Meeting-Räumen ging am 19. Juli 2020 ein interessantes Programm über die Bühne. Die Nachfrage, teilzunehmen, war so groß, dass der Webserver von Mission EineWelt zeitweise zusammenbrach.

Einen großen Vorteil hat die Online-Variante des Sommerfestes: „Das Fest ist noch viel internationaler als sonst. Viel mehr Menschen aus unseren Partnerkirchen und aus der ganzen Welt konnten teilnehmen als das normalerweise im analogen Raum möglich ist“, bilanziert Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann. „Auch ein derart hochkarätig besetztes Podiumsgespräch wie bei der Online-Ausgabe hätten wir bei einer ortsgebundenen Veranstaltung schon aus Termingründen nicht möglich machen können. Bei allem Bedauern darüber, dass das Fest der weltweiten Kirche diesmal nicht im Garten von Mission EineWelt stattfinden kann, sind das Aspekte, die wir in zukünftige, dann hoffentlich wieder analoge Ausgaben unseres Festes einbauen und integrieren möchten.“

Den Auftakt machte um 11 Uhr ein internationaler Gottesdienst auf dem Youtube-Kanal von Mission EineWelt mit Musik von Judy Bailey. Die Predigt kam in diesem Jahr von Emmanuel Kileo. Der Theologe hat an der Augustana Hochschule in Neuendettelsau zum Thema „Weißsein als ideologisches Konstrukt in kirchlichen Süd-Nord-Partnerschaften“ promoviert und als Pfarrer in Kaufbeuren gearbeitet. Bekannt wurde er auch durch sein 2012 erschienenes Buch „Grüß Gott aus Afrika!“, in dem er humorvoll die Perspektive eines tansanischen Missionars in Deutschland einnimmt.

In seiner Predigt zu Psalm 86 betonte Kileo, dass Wanderungsbewegungen der „Normalfall“ in der Menschheitsgeschichte sind. „Wir sind alle unterwegs, wir kommen und gehen. Sesshaftigkeit ist Luxus.“ Selbst Jesus habe diesen Luxus nicht erfahren dürfen. Der tansanische Theologe erinnerte an die verschiedenen biblischen Wanderungsbewegungen von Adam und Eva über Abraham, Josef und Moses bis hin zu Petrus und Paulus und spannte den Bogen in die jüngere Vergangenheit Deutschlands: die von den Weltkriegen ausgelösten Fluchtbewegungen, die Massenfluchten aus der damaligen DDR kurz vor dem Mauerfall und an die sogenannten Gastarbeiter. Nicht vergessen dürfe man dabei neben diesen horizontalen Bewegungen eine „vertikale Bewegung“, denn: „Alle Menschen werden sich auf den Weg zu Gott machen.“ Für Christ/innen erwachse daraus die „Verpflichtung“, allen Menschen zu ermöglichen, „die Blickrichtung zu wechseln“ und neue Perspektiven aus der „Tiefe des Glaubens“ heraus zu entwickeln. Dabei sei es wichtig, „die Teilhabe aller zu sichern“ – was derzeit leider „nicht garantiert“ sei. Auch bei der Integration gehe es um Erweiterung von Sichtweisen und die Überwindung von Grenzen. Kileo zitierte die Aussage eines Geflüchteten: „Familie sind die Menschen in deinem Leben, die dich in ihr Leben lassen und die alles tun, um dich lächeln zu sehen.“

Nach einem umfangreichen Aktivprogramm mit Einblicken in die vielfältige internationale und politische Arbeit von Mission EineWelt kamen beim Online-Podiumsgespräch zum Thema „Seite an Seite durch die Krise“ Silvia Genz, Präsidentin der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien, Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der ELKB und Ratsvorsitzender der EKD, Jack Urame, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea, Fredrick Onael Shoo, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tansania und Gabriele Hoerschelmann, Direktorin von Mission EineWelt, zusammen. Moderiert wurde die Diskussion von Julia Ratzmann, Leiterin der Pazifik-Infostelle bei Mission EineWelt.

Die Kirchenvertreter/innen zeigten sich einhellig begeistert von der in Krisenzeiten mehr denn je gelebten Solidarität in der weltweiten Kirche. „Es ist schön zu spüren, dass es nicht nur schöne Worte sind, wenn wir von Schwestern und Brüdern sprechen. Sondern man spürt diese Verbundenheit“, freute sich Heinrich Bedford-Strohm über die weltweit gelebte kirchliche Solidarität. Weil die Coronakrise in Europa etwas früher losgegangen sei als in manchen Partnerkirchen, „haben wir bei Mission EineWelt plötzlich Botschaften aus aller Welt bekommen“, berichtete Gabriele Hoerschelmann. Zudem habe man von den Partnerkirchen mit mehr einschlägiger Erfahrung „gelernt, uns auf die Krise einzustellen.“ Auch Genz betonte, es sei eine „Freude, dass wir uns gemeinsam Kraft geben.“ Fredrick Shoo bilanzierte: „Die Verbundenheit in Christus hat uns sehr gestärkt.“ Und auch Jack Urame betonte: Es gibt überall Menschen, die an Jesus glauben. Der Zusammenhalt der Kirche in der ganzen Welt ist wichtig.“

Angesichts massiver Probleme mit Gewalt, Ungerechtigkeit, Armut und Umweltzerstörung müsse diese Verbundenheit auch in starkes Engagement der Kirchen überall auf der Welt münden, forderte Silvia Genz: „Wir müssen uns zusammen stark machen gegen Regierungen wie die unsrige in Brasilien, die nicht in der Lage sind, ihr Land sicher zu führen.“ Fredrick Shoo pflichtete ihr bei: „Wenn Menschenleben bedroht sind, müsste uns das allen immer Sorgen machen.“ Einvernehmlich forderten die Diskutierenden, wie Gabriele Hoerschelmann es formulierte, der Haltung des „Ich zuerst“ entschieden entgegenzutreten, denn diese funktionierte „überhaupt nicht“. Die Kirchen hätten die „enorm wichtige Aufgabe, Einfluss zu nehmen.“

Wer das Online-Fest der weltweiten Kirche verpasst hat, kann den Gottesdienst auf Youtube noch einmal ansehen: https://youtu.be/aLQzOWWd8-Q.

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Ich freue mich sehr auf das digitale Fest der weltweiten Kirche am Sonntag! Natürlich ist das kein Ersatz für die wunderbare Atmosphäre im Garten von Mission EineWelt, wo wir es sonst jedes Jahr feiern. Aber es ist ein ganz besonderes Experiment und eine Gelegenheit, voneinander zu hören und aneinander Anteil zu nehmen. Meine lieben Kolleg/innen bei Mission EineWelt haben sich enorm angestrengt, etwas Besonderes daraus zu machen. Alte Bekannte, wie zum Beispiel Emmanuel Kileo, können wir virtuell wieder treffen. Beliebte Prominente, wie zum Beispiel unseren bayerischen Bischof, können wir Stellung nehmen hören zu unseren Themen. Wir haben die außerordentliche Gelegenheit, viele Gäste aus Übersee aus unseren Partnerkirchen dazu zu schalten und zu Wort kommen zu lassen. In vielen Ländern der Erde gibt es sehr, sehr viel ‚trouble‘ zurzeit. Marcos Bechert von der Kirchenleitung in Brasilien schickte mir heute Bilder von seinem überschwemmten Haus in Estrella. Die Corona-Zahlen sind hier und da beängstigend, und in manchen Ländern weiß man gar nicht so genau, wo man dran ist damit. Wir als Christ/innen gehen davon aus, dass das Leiden zu unserem Leben dazu gehört, denn Jesus hat gesagt: „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich.“ Durch seine Auferstehung wissen wir aber auch, dass neue und unerwartete Lösungen zum Leben führen können. Jesus hat Kranke geheilt. Und so machen auch wir uns gemeinsam auf den Weg, Leiden zu beenden, wo wir können. Ich wünsche uns allen gemeinsam ein gelungenes Fest der weltweiten Kirche am Sonntag! Gott segne unsere Gemeinschaft und begleite sie durch seinen guten Geist!

 

Andacht: Christoph von Seggern, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

I am really looking forward to the digital festival of the worldwide church on Sunday! Of course this is no substitute for the wonderful atmosphere in the garden of Mission EineWelt, where we usually celebrate every year. But it is a very special experiment and an opportunity to hear from each other and to participate in each other. My dear colleagues at Mission EineWelt have made enormous efforts to make something special out of it. We can meet old friends again virtually, like Emmanuel Kileo for example. We can hear popular celebrities, like our bavarian bishop, comment our topics. We have the extraordinary opportunity to add guests from overseas from our partner churches and  let them speak. There’s a lot of “trouble” at the moment in many countries in the world. Marcos Bechert from the church leadership in Brasil sent me photos of his flooded house in Estrella. The corona numbers are scary here and there and in some countries you don’t really know where you are with it.

We as Christians assume that suffering is part of our life, because Jesus said: “Whoever wishes to come after me, let him take up his cross.” But we also know through his resurrection, that new and unexpected solutions can lead to life. Jesus healed the sick. And so we also set out together to end suffering wherever we can. I wish all of us a successful festival of the worldwide church on Sunday! God bless our community and accompany you through his good spirit!

 

Prayer: Christoph von Seggern

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.

2 Kor 12,9

 

Wenn den Athlet/innen auf der Rad- oder Laufstrecke des Triathlons die Kraft auszugehen droht, warten an der Strecke Helfer/innen mit Getränken und Energieriegeln auf sie. So einen „Energy-Booster“ wünsche ich mir auch oft im Alltag! Also nicht in Form von isotonischen Getränken und Müsliriegeln und Bananen, sondern im übertragenen Sinne: einfach einen kurzen Moment die Last auf den Schultern und im Herzen ein bisschen leichter tragen können, wenn der Berg an zu erledigenden Aufgaben einfach nicht schrumpfen will und sich eine bleischwere Müdigkeit breitmacht. Wir alle kennen mit Sicherheit solche Momente der Erschöpfung und Schwäche.

Was gibt Kraft? Das sind ganz unterschiedliche Dinge und für jede und jeden etwas anderes: eine Tasse frischer Kaffee, Zeit mit Freund/innen und der Familie, eine Auszeit in der Natur, Sport, Musik, künstlerische Aktivität, aber natürlich auch die Zeit mit Gott, Gottesdienst, Gebet, Lobpreis. – Überlegen Sie/überlege Du doch einmal einen Moment für sich/Dich, was es bei Ihnen/Dir ist.

Meine Kommilitonin Lucie Gerstmann hat in einer gemeinsamen Andacht folgende Worte gebraucht: „Gott ist die Tankstelle. Wenn uns das Benzin, also der Kraftstoff ausgeht, hilft es wenig, wenn wir mit unserem Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen bleiben und abwarten. Wir müssen in die Tankstelle hineinfahren, um unser Auto aufzutanken. Gnauso wie wir uns an Gott wenden, zu ihm kommen müssen, wenn wir seine Kraft brauchen, weil die unsere verbraucht ist. Und dies können wir, indem wir zu Gott beten.“

Diese Vorstellung versuche ich mir seitdem immer in Erinnerung zu rufen, wenn mir einmal wieder die Kraft ausgeht und ich mir einen „Energy-Booster“ wünsche. Dann halte ich einen Moment inne und nehme mir die Zeit, zu beten.

 

Andacht: Sara Dippold, Studierende Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit im Praktischen Studienjahr, Praktikantin im Referat EP

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

My power is made perfect in weakness.

2 Cor 12.9

 

When the athletes on the triathlon run or bike runner run out of strength, helpers with drinks and energy bars are waiting for them on the route. I often wish for an “energy booster” in everyday life! Not in the form of isotonic drinks and granola bars and bananas, but figuratively; can simply carry the load on the shoulders and in the heart a little more easily for a short moment when the mountain simply does not want to shrink at tasks to be done and a lead-heavy tiredness spreads. We all know such moments of exhaustion and weakness.

What gives me strength? There are very different things and something different for everyone: a cup of fresh coffee, time with friends and family, a break in nature, sports, music, artistic activity, but of course also time with God, worship, Prayer, praise. – Think for a moment for yourself what it is for you!

My fellow student Lucie Gerstmann used the following words: “God is the gas station. If we run out of petrol it doesn’t help much if we stop with our car on the opposite side of the road and wait. We have to drive into the gas station to fill up our car; just as we turn to God, need to come to God when we need His power because ours is used up. And we can do that by praying to God.“

I have been trying to remember this idea ever since when I run out of energy and want an „energy booster“. Then I pause for a moment and take the time to pray.

 

Prayer: Sara Dippold

Illustration: Daniela Denk

Gemeindemitglieder der Lutherischen Kirche in Korea (LCK) und Studierende der Luther Universität in Seoul haben in einer gemeinsamen Aktion Gesichtsmasken zum Schutz vor dem Corona-Virus genäht. 300 davon gingen per Post nach Neuendettelsau an das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Mission EineWelt. „Ich hoffe, dass wir weiter gut zusammenarbeiten, um die Corona-Krise zu überwinden“, schrieb Dong Jin KIM, der Initiator der Aktion, in seinem Begleitbrief.

„Solche Beispiele zeigen, wie lebendig die Beziehungen zwischen unseren Partnerkirchen und uns sind“, freut sich Thomas Paulsteiner, Leiter des Referats Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien bei Mission EineWelt, über die unverhoffte Post aus Südkorea. „Es ist wunderbar zu erleben, wie Gemeinden und Kirchen überall in der Welt, aneinander denken und im Gebet und im Handeln füreinander da sind.“

Die Masken sollen Teil des Hygiene-Konzepts von Mission EineWelt werden. Sie werden im September, wenn die Tagungsstätte wieder öffnet, kostenlos an die dort beherbergten Gäste verteilt werden.

Dong Jin KIM hat besonders enge Beziehungen nach Neuendettelsau. Der 49-Jährige war nach seiner Promotion in Diakoniewissenschaften von September 2015 bis Februar 2018 als Stipendiat nach Neuendettelsau gekommen, um intensiven Einblick in Aufbau und Praxis der Diakonie zu gewinnen. In enger Zusammenarbeit entwickelten Mission EineWelt, die Augustana Hochschule und Diakoneo ein Programm, das sowohl die theologische und historische Fundierung als auch die praktische Arbeit beinhaltete. Nach seiner Rückkehr wurde Dong Jin KIM Dozent für Diakoniewissenschaften an der Luther Universität in Seoul. Gleichzeitig unterstützt er die LCK im Aufbau einer eigenen Abteilung für Diakonie.

Bitte spenden Sie für die wichtige Arbeit von Mission EineWelt in unseren Partnerkirchen:

Corona-Hilfsfonds:

Hilfe für Menschen in den Partnerkirchen – Ein Zeichen der weltweiten Solidarität – seit das Corona-Virus auch in den Partnerkirchen grassiert, wird die ohnehin schon herausfordernde Lage im Gesundheits- und Sozialsystem dort auf eine harte Probe gestellt.
Durch die Krise hat sich vielerorts die soziale und wirtschaftliche Lage extrem verschärft und führt zu großer Not. Im Kampf gegen das Virus müssen wir zusammenhalten.

Es muss schnell gehandelt werden. Deshalb hat Mission EineWelt einen Nothilfefonds aufgelegt. Bitte helfen auch Sie mit Ihrer Spende.
Jeder Euro Ihrer Gabe für diesen Aufruf wird bis 31. Juli 2020 von der bayerischen Landeskirche verdoppelt!

Mission EineWelt
DE56520604100101011111
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank
Stichwort: Corona-Hilfsfonds 1410160

Weitere Infos finden sie hier.


Allgemeine Spenden:Mission EineWelt unterstützt weltweit zahlreiche Projekte. Projekte, in denen wir mit den Menschen für die Menschen in unseren Partnerkirchen nachhaltige Möglichkeiten schaffen. Die Mittel fliesen unter anderem in die Bereiche Bildung, Ernährung, Gemeindeaufbau, Gesundheit und humanitäre Hilfe, Mission und Evangelisation sowie die theologische Ausbildung. Dabei arbeiten wir Hand in Hand mit unseren Partnerkirchen und in den Projekten vor Ort.

Sie möchten die wichtige Arbeit von Mission EineWelt unterstützen?
Dann spenden Sie an:

Mission EineWelt
IBAN: DE12 5206 0410 0001 0111 11
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So tragen Sie dazu bei, dass Menschen eine Chance erhalten.

Herzlichen Dank
Mission EineWelt

Weitere Infos finden Sie hier.

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beständige Liebe.

1. Petrus 4,7-8

 

Soll ich etwas Bestimmtes tun, wenn ich beten will? Gibt es Voraussetzungen für mein Gebet: meine Hände waschen, feierliche Kleidung anlegen, fasten, mich bekreuzigen oder nur in einer bestimmten Sprache oder Himmelsrichtung beten?

Ich muss mich nicht in Ekstase versetzen, wenn ich beten möchte. Sei besonnen und nüchtern, wird mir zugerufen. Zu wem bete ich? – Es ist der Vater, mit dem ich rede, kein Fremder. Er hört alle, auch mich! Ein Kind in großer Not betete zu Gott und wurde erhört. Es war noch nicht getauft, aber die Erfahrung, dass ihm Gott geholfen hatte, ließ es nicht mehr los und es konnte kaum erwarten, Gott zu danken und sich taufen zu lassen. Manchmal fehlen uns Erwachsenen die Worte, aber wir sind nicht allein, in Jesu Namen rufen wir, er ist an unserer Seite und der Vater versteht uns.

Seid besonnen und nüchtern. Die gegenwärtige Pandemie zwingt uns im alltäglichen Leben oft zum Warten. Gott gibt uns die Kraft und den Verstand, dass wir nicht die Geduld verlieren und leichtsinnig werden. Betet ohne Unterlass, heißt es an anderer Stelle, bleibt nüchtern, macht euch ein klares Bild der Lage. Eine Brücke wird gebaut und ist fast fertig, ich kann das andere Ufer sehen, ich habe es sehr eilig, aber ich soll nicht ins Wasser springen und hoffen, dass ich nicht versinke und drüben trockenen Fußes ankomme. Ich muss warten, bis die Brücke fertig ist, auch wenn ich den Freunden auf der anderen Seite schon zurufen kann.

Betet, ihr seid nicht allein. Aber betet nicht nur für eure großen und kleinen Sorgen und Nöte, sondern betet auch für die anderen. Wir alle haben die Fürbitte der Geschwister im Glauben nötig, ob wir nun allein beten oder in Gemeinschaft. Deswegen werden wir zur beständigen Liebe aufgerufen, ob wir nun Mangel haben oder Überfluss.

Vor kurzem wurde die große Zahl der Kirchenaustritte des vergangenen Jahres bekanntgegeben. Was brauchen wir? – Nicht Krokodilstränen und Selbstmitleid oder Angst um die finanzielle Zukunft der Kirche, sondern beständige Liebe. Es fällt mir schwer, für die Experten in der Kirchenleitung, die doch alles besser wissen, in Liebe zu beten, aber sie brauchen mehr als nur ihre Rechtssammlungen – sie brauchen unsere Fürbitte.

Manchmal sollten die kirchenleitenden Organe auch einen Blick in das Neue Testament werfen: „vor allen Dingen habt untereinander beständige Liebe.“ Eine (zu) kleine fränkische Gemeinde möchte gerne ihre Pfarrerin behalten, aber die Leitenden Organe sind keine Mitleidenden Organe: Ihr seid zu wenig – ihr zählt nicht! Mögen die frommen Bauern sich auch auf Matthäus berufen: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind..., gilt das nicht mehr? Der Herr der Kirche ist bei ihnen und hört ihr Flehen und Gebet, aber eine Pfarrerin wäre trotzdem willkommen.

Für wen wollen wir in beständiger Liebe beten?

 

Andacht: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

 

Therefore be self-controlled and sober-minded for the sake of your prayers.

Above all, keep loving one another earnestly. 1. Petrus 4,7-8

 

What must I do before I can start praying, are there any preconditions? Wash my hands, dress properly, say my prayer only in a certain language or in a certain direction?

I don’t have to fall into ecstasy before I pray. Be self controlled and sober minded that’s what I should be. To whom do I address my prayers? It is my Father, not a foreigner. He listens to all people, and yes, to me too.

A child in sincere difficulties prayed to God, and her prayers were fulfilled. She wasn’t baptized yet, but she experienced that the Heavenly Father had heard her prayer. He helped her out of her desperate situation that made her so thankful. Now she longed for her baptism.

Sometimes we feel we are short of the right words for our prayers, but Jesus is at our side and he helps us.

Be self controlled and sober minded. During this pandemic situation we are often forced to wait while we would rather go ahead with our plans. Our prayers can give us the patience and endurance that we don’t react without proper consideration. Don’t stop praying and remain sober-minded that your eyes and your mind stay clear.

A bridge is being built and almost ready for traffic. You urgently must go to the other side, you see and hear your friends waiting for you, it would be the wrong decision to jump into the water and hope to arrive at the other side of the river with dry feet.

Continue to pray without interruption, you are never alone. So don’t pray only for yourself but for others alike. Keep loving one another earnestly, that is the answer to the question of different races and peoples. Love has no borders because it is founded in the love of God.

For whom do we want to pray today and in this week?

 

Prayer: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Illustration: Daniela Denk