Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Seit einem Jahr bestimmt die Pandemie und ihre Bekämpfung mit ihren erforderlichen Maßnahmen unser Leben. Rückblickend gab es Zeiten, in denen unser Alltag manchmal stärker beeinträchtigt war und manchmal weniger. Die Zeiten ohne Corona scheinen aus heutiger Sicht sehr weit entfernt zu sein. Während die einen die Strategie fahren, nach vorne zu schauen und sich den aktuellen Bedingungen anzupassen, sehnen sich andere einfach nur danach, dass es wieder so sein möge wie vorher; eben wie gewohnt. Genau diese Spannung jedoch verunsichert, zermürbt und zerreißt. Menschen sehnen sich nach Stabilität und Zuverlässigkeit. In dieser Situation der Unsicherheit gibt uns jedoch die Tageslosung für den heutigen Tag genau die Stabilität, die wir suchen: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebräer 13,8). Da mögen die Zeiten noch so unsicher sein und die Perspektiven, die unseren Alltag bestimmen, noch so verwirrend. Jesus Christus mit seiner lebensbejahenden und ermutigenden Botschaft war, ist und bleibt derselbe. Vor, in und nach der Pandemie. Amen.

 

Gebet von Jochen Klepper:

Der du allein der Ewge heißt und Anfang, Ziel und Mitte weißt im Fluge unsrer Zeiten: bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand, damit wir sicher schreiten.

 

Andacht: Gabriele Hoerschelmann, Direktorin Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Since one year, the pandemic with all its necessary measures controls our life. In hindsight, we experienced times when our daily life sometimes was more affected and sometimes less. Today the times before corona seem to be very far away. While some of us follow the strategy to look ahead and to be flexible in the current situation, others simply wish it would be all gone and life would be restored simply as it was before. Exactly this tension makes tired and tears us apart. People desire stability and reliability. In this situation of uncertainty, the watchword for today gives us the exactly the stability we are looking for:

Jesus Christ is the same yesterday and today and in eternity. (Hebrews 13:8). Even though our time are insecure and the perspectives are not clear. Jesus Christ and his life-giving and encouraging message was and is will be the same. Before the pandemic, in the pandemic and afterwards. Amen.

 

Prayer: Gabriele Hoerschelmann

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

YOU ARE MEANT

 

In God will I give praise to his word; in the Lord will I give praise to his word. Psalms 56:11

That good thing which was given to you keep safe, through the Holy Spirit which is in us. II Timothy 1:14

 

Tears can also be a revelation. At least, that is what they say about Rabbi Sussiah. He is said to have been on his deathbed when he began to cry. Rabbi Sussiah’s disciples then tried to comfort him. They praised the deeds he had done in his life. Had he not been a Moses to them as a teacher? Yes, a father like Abraham?

Whether it all happened that way is not so important. Not even the names as such agree completely in the different versions of the story. The main thing is that they are biblical figures that everyone knows. Moses and Abraham. David or Elijah. Sussiah alone is really decisive. Because he is mentioned twice in the story. First, Sussiah is introduced as the rabbi who weeps.

And then at the end – at the resolution – it is said:

„Rabbi Sussiah said to his disciples: ‚In the world to come I will not be asked, ‚Why have you not been Moses?‘ Nor, ‚Why have you not been Abraham?‘ ‚But: Why have you not been Sussiah?“

Why have you not been Sussiah? The discovery of being addressed by one’s own name – that is in the tradition of the Hebrew Bible: the Word of God. „It’s about you!“ This is great and powerful. A precious good worth preserving.

 

Prayer: Sung Kim

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Jesus betet: Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die Du mir gegeben hast. Joh. 17,12

 

Ein Mönch hatte einmal zu mir gesagt: „Ein Pfarrer muss wie ein guter Gärtner die Rosen oder Bäume gut beschneiden. Nur dann wachsen sie gut.“ Ich war mir nicht genau sicher, was er damit meinte. Ein anderer Mönch, von einem anderen Kloster, hatte einmal zu mir gesagt: „Das Wort Autorität kommt von dem lateinischen Wort augere, und das heißt vermehren.“ Das hat mich mehr angesprochen. Wenn ich andere Menschen in meiner Umgebung unterstützen kann, inspirieren kann, dann baut sich etwas auf, und oft kommt auch etwas zurück. Letztlich ist alles Gnade: Wir sehen oder spüren vielleicht, was an Gutem wächst, und wir hoffen, in aller Demut, dass es auch bei uns, in unserer Umgebung wächst. Lass es blühen, lass es fließen!

 

Andacht: Gottfried Rösch, Referat Mission Interkulturell, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Jesus prays: I have given them the glory that you gave me. John 17:12

 

A monk once said to me, „A priest, like a good gardener, must prune the roses or trees well. Only then do they grow well.“ I was not exactly sure what he meant by that. Another monk, from another monastery, once said to me, „The word ‘authority’ comes from the Latin word ‘augere’, and that means: to increase.“ That appealed to me more. If I can support others around me, inspire them, then something builds up, and often something comes back. In the end, everything is grace: we might see or feel what good grows, and we hope, in all humility, that it also grows in us, in our surroundings. Let it blossom, let it flow!

 

Prayer: Gottfried Rösch

Illustration: Daniela Denk

 

Sie sind beide ganz schön herumgekommen in der Welt: Indien, Israel, Hongkong. Dabei sind sie sich immer wieder mal begegnet. Vor einigen Jahren in Tübingen, vor kurzem in Hongkong, wo sie beide am Lutheran Theological Seminary gelehrt haben, und jetzt in Neuendettelsau. Dort haben Simon Wiesgickl und Sung Kim gemerkt: Wir reden gerne über unsere Erfahrungen und wollen das auch anderen mitteilen. Ab 12. Februar 2021, pünktlich zum chinesischen Neujahrsfest, startet die erste Folge des Podcasts „Wunder_kundig“. Das Thema lautet folgerichtig „Neuanfang“.

Für Sung Kim und Simon Wiesgickl hat sich in letzter Zeit einiges verändert. Sung Kim ist nach seiner Rückkehr aus Hongkong vor kurzem als Studienleiter im Referat Mission Interkulturell von Mission EineWelt eingestiegen. Simon Wiesgickl tritt demnächst eine Pfarrstelle in Nürnberg Langwasser an. Von daher hat sich das Thema „Neuanfang“ für die erste Folge ihres gemeinsamen Podcasts förmlich aufgedrängt.

In „Wunder-kundig“ wollen die beiden weitgereisten Theologen, so ihr Anspruch, mit dem Herz voller Geschichten von gelebtem Glauben weltweit erzählen und dabei auch den Kopf zu Hilfe nehmen. In der ersten Folge erklären sie kenntnisreich, hintergründig und nicht ohne Humor, was das sein soll und kann: „Wunder_kundig“. Über Karl Barth und Hannah Arendt geht die Reise zum chinesischen Neujahrsfest. Geneigte Zuhörer*innen erfahren, warum Fische gut klingen und warum der Kauf roter Herrenunterwäsche obligat ist.

Die nächsten Folgen sind bereits in Planung und werden voraussichtlich am 12. jedes Monats hier veröffentlicht: https://podcast.mission-einewelt.de/

 

Sung Kim war von 2016 bis 2020 in Hongkong. Er wurde von Mission EineWelt ans Lutheran Theological Seminary entsandt. Dort arbeitete er als Dozent und begleitete Studierende im Master- und Doktorand*innenprogramm. Die Studierendenschaft am LTS ist sehr international zusammengesetzt. Die Nachwuchs-Theolog*innen kommen aus Hongkong, China, Indonesien, Malaysia, Myanmar, den USA, Europa und vielen anderen Ländern.

Seit Oktober arbeitet Sung Kim als theologischer Mitarbeiter im Referat Mission Interkulturell bei Mission EineWelt. Er ist in Ansbach aufgewachsen und hat in Tübingen, Berlin und Jerusalem Theologie studiert und über Fragen der Grundlegung der Ethik promoviert. Bevor er nach Hongkong ging, arbeitete er als Gemeindepfarrer in Württemberg.

Simon Wiesgickl ist in Heidelberg geboren. Nach seinem Abitur hat er bei der Schutzstation Wattenmeer seinen Zivildienst geleistet und Vögel gezählt. Sein Studium der evangelischen Theologie führte ihn nach Erlangen, Tübingen und Madurai (Südindien).

Von 2013 bis 2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Religions- und Missionswissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg. Dabei hat er angehende Religionslehrer*innen in die verschiedenen Weltreligionen eingeführt. Ab März ist er Pfarrer in der Passionskirche in Nürnberg-Langwasser.

Foto: Tiago Trindade

Rund 226000 Corona-bedingte Todesfälle in Brasilien haben die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) veranlasst, einen Protestbrief gegen den Umgang der brasilianischen Regierung mit der Pandemie zu veröffentlichen. Die Leitung der IECLB kritisiert Verantwortungslosigkeit „angesichts des Wütens des Virus“ und fragt: „Wie viele Todesfälle braucht es, um eine Person zu beunruhigen, um eine Nation zu mobilisieren?“ Zudem fordert die lutherische Kirche „garantierten kostenlosen Zugang zum Impfstoff gegen COVID-19 für die gesamte brasilianische Bevölkerung“.

Mission EineWelt, das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), unterstützt diese Forderung. „Seit Beginn der Corona-Pandemie erreichen uns besorgniserregende Nachrichten aus Brasilien. Das unermessliche Leid in der Bevölkerung wird im Wesentlichen mitverursacht durch das fahrlässige, skrupellose Verhalten der Regierung Bolsonaro. Insbesondere die indigene Bevölkerung, aber auch die Armen und Landlosen sind der Pandemie schutzlos ausgeliefert“, kritisiert Hanns Hoerschelmann, Direktor von Mission EineWelt. „Deshalb stehen wir hinter der Position unserer brasilianischen Partnerkirche und versuchen, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen.“

Doch die Hilferufe kommen nicht nur aus Brasilien, einem Land, das eigenständig die Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen finanzieren könnte. Nahezu alle Länder, in denen Mission EineWelt mit Partnerkirchen der ELKB zusammenarbeitet, sind weiteren Wellen der Corona-Pandemie nahezu schutzlos ausgeliefert. Denn während die reichen Länder immerhin mittelfristig mit genügend Impfstoff für flächendeckende Impfungen rechnen können, haben viele Länder des globalen Südens bislang kaum Zugang zu Impfstoffen gegen Covid-19. Der seit Beginn der Pandemie eingerichtete Corona-Hilfsfonds der ELKB unterstützt zwar die Partnerkirchen in ihrer Gesundheits- und Aufklärungsarbeit, sein Volumen reicht aber nicht aus, um beispielsweise den Kauf von Impfdosen in notwendiger Menge zu finanzieren.

Zur adäquaten Versorgung der Länder des globalen Südens mit Corona-Impfstoffen müssen andere Wege beschritten werden. „Wir schließen uns deshalb der Forderung nach kostenlosen Impfstoff für Länder an, die sich diesen nicht in ausreichendem Maß kaufen können“, erklärt der Mission EineWelt-Direktor. „Wenn Solidarität und Nächstenliebe“ keine ausreichenden Argumente seien, müsse doch „wenigstens die Erkenntnis, dass nur eine globale Impfkampagne die Pandemie stoppen kann“ zu einer gerechten Verteilung der Impfstoffe führen.

 

Der Protestbrief der IECLB

in Englisch: 200 thousand deaths by Covid-19

in Spanisch: 2021.01.08-200 mil mortes por Covid-19

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, meine Füße vom Gleiten, dass ich wandeln kann vor Gott im Licht der Lebendigen. Psalm 56,14

 

„Dem war doch alles schon in die Wiege gelegt“, sagt man gemeinhin über einen Menschen, dessen Leben offensichtlich geradlinig verläuft, ohne Brüche, dem anscheinend alles zufällt. Es ist immer die Frage, ob es der oder die Betreffende genauso sieht. So manches, was von außen so glatt und unangefochten aussieht, vollzieht sich doch mit großen, inneren Kämpfen, die Außenstehende oft nicht wahrnehmen.

Der Aufstieg Davids vom Hirtenjungen zum König Israels verlief auf jeden Fall nicht geradlinig, sondern mit vielen Rückschlägen, Bedrohungen und auch lebensbedrohenden Situationen. Auch wenn Davids Lebenswandel keineswegs immer vorbildlich war, auch wenn er nicht ohne persönliche Schuld blieb, so können wir doch eines an ihm sehen: Er hatte grenzenloses Gottvertrauen.

Im Psalm 56 können wir lesen, wie er angefochten ist und voller Angst. Doch er hält sich an Gott, klagt ihm seine Not, setzt seine ganze Hoffnung auf ihn und findet aus der Not heraus zum Lob Gottes, zum Dank.

Gott zeigt sich in seinem Leben immer wieder als der Erbarmende, der Gnädige, der Retter.

Darauf vertraut David, darauf können auch wir getrost vertrauen. Immer.

 

Andacht: Günter Fischer, Tagungsstätte, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

For thou hast delivered my soul from death, my feet from slipping, that I may walk before God in the light of the living. Ps. 56:14

 

„Everything was already laid in his cradle“, that’s what people say about a person whose life is obviously straightforward, without breaks, who seems to succeed in everything. The question is always whether the person in question sees it the same way. Many things that look so smooth and unchallenged from the outside are actually taking place with great inner struggles that outsiders just don’t notice.

In any case, David’s rise from shepherd boy to King of Israel was not a straight line, but one with many setbacks, threats and even life-threatening situations. Even if David’s way of life was by no means always exemplary, even if he was not without personal guilt, there is one thing we can see in him: He had boundless trust in God.

In Psalm 56 we can read how he is challenged and full of fear. But he clings to God, laments his distress, puts all his hope in him and out of his distress finds praise of God, thanksgiving.

In David’s life God shows himself again and again as the merciful, the gracious, the saviour.

David trusts in this, we can trust in this too. Always.

 

Prayer: Günter Fischer

Illustration: Daniela Denk

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit etwa 200 Millionen Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen. Da weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, kurz FGM) meist im Verborgenen geschieht, dürfte die Dunkelziffer nach Einschätzung von Fachkreisen hoch sein. Zu befürchten ist auch, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie FGM mehr befördert als behindert haben. Viele Aufklärungs- und Präventionsprogramme sind durch Maßnahmen wie Lock-Downs oder Schulschließungen zum Erliegen gekommen. In vielen besonders stark von FGM betroffenen Regionen, unter anderem in Nord- und Westafrika, im Nahen Osten und in einigen Ländern Asiens konzentrieren sich die ohnehin schwachen öffentlichen Gesundheitssysteme auf die Bekämpfung der Corona-Krise. Des Weiteren wächst im Zuge der Krise vielerorts die wirtschaftliche Not in den Familien, sodass viele in Kinderehen und Zwangsheirat einen Ausweg suchen.

Es gibt eine enge Beziehung zwischen FGM und erzwungenen Kinderehen sowie anderen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV), die alle tief in kulturellen Normen verwurzelt sind. Einschließlich Tabus, Mythen und Überzeugungen, die sozialen Druck und soziales Stigma erzeugen. So ist die Verstümmelung weiblicher Genitalien wie in vielen Ländern auch in Tansania seit 1998 zwar gesetzlich verboten, trotzdem ist sie immer noch regional weit verbreitet.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) unterstützt seit vielen Jahren durch Mission EineWelt Projekte ihrer Partnerkirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), um über die negativen Folgen der FGM-Praxis aufzuklären, mitzuhelfen, traditionelle Vorstellungen zu hinterfragen, Rechte von Mädchen und Frauen zu stärken, und langfristig Mädchen- und Frauenbeschneidung abzuschaffen.

„Es ist wichtig, gerade jetzt in Corona-Zeiten diese Projekte weiterhin zu unterstützen. Über Radioprogramme zum Beispiel können die Familien trotz Corona weiterhin erreicht werden“, sagt Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann. „Aufklärung über die schmerzhaften körperlichen und traumatisierenden psychischen Folgen dieser grausamen Praxis ist besonders wichtig. Weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Die betroffenen Frauen müssen ihr Leben lang darunter leiden.“

Auch in Deutschland leben laut Bundesfamilienministerium rund 70.000 Frauen und Mädchen, die von Genitalverstümmelung betroffen sind. Bis zu 15.000 Mädchen in Deutschland sind von weiblicher Beschneidung bedroht.

 

 

Kontakt und weitere Informationen:

Gisela Voltz

Gisela.voltz@mission-einewelt.de

Tel.:09874-9-1820

 

Die heutige Andacht ist ein kurzer Predigtimpuls per Video für den ökumenischen Lateinamerikawochengottesdienst vom 24. Januar 2021

Priester Juan Goicochea aus Lima/Peru vom Comboni-Orden spricht über das Thema Hoffnung und Solidarität angesichts der Corona-Krise.

Deutsche Fassung: https://www.youtube.com/watch?v=gVJD3Ga1vk8

Spanische Fassung: https://www.youtube.com/watch?v=FtWlV8sZv-I

Der komplette Gottesdienst: https://youtu.be/5VpCpV4P8Eo

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Matthäus 14, 28-29

 

Immer wieder hadern wir damit, ob das, was wir glauben, wirklich richtig ist. In schwachen Momenten werden wir übermannt von Fragen wie: Gibt es Gott denn wirklich? Und wenn ja, warum hilft er mir scheinbar gerade nicht in der größten Krise, wenn ich durch den schweren Sturm gehe und mich fürchte? Warum stoppt er nicht das ganze Leid und Unheil, das in der Welt passiert?

Ich frage mich dann immer: Warum kann ich denn nicht einfach darauf vertrauen, dass der Glaube mich immer trägt? Petrus ging es vermutlich ganz ähnlich. In seinem Inneren wusste er, dass Jesu Macht unendlich ist, und doch erschien es ihm so suspekt, auf dem Wasser laufen zu können, dass er zu zweifeln begann. Der Sturm machte ihm Angst und er fragte sich, ob Jesus denn wirklich alles könne.

Doch Zweifel sind lästig, aber sie bewirken auch, dass wir nicht alles glauben, was uns vorgesetzt wird. Und dennoch ist die Geschichte mit Petrus der ultimative Beweis, wie stark und wie liebend Gott ist. Wenn wir Ihm vertrauen, wenn wir unser Leben ganz in seine Hände geben, dann können wir auf Wasser laufen. Wir können dem Menschlichen trotzen. Und plötzlich ist alles möglich. Und das – das ist für mich die Hoffnung!

To think: Kann man gleichzeitig an etwas zweifeln und daran glauben?

 

Andacht: Paula Klein und Jakob Holland, im Freiwilligen Sozialen Jahr bei Mission EineWelt

Illustration, Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

And Peter answered him, “Lord, if it is you, command me to come to you on the water.” He said, “Come.” So Peter got out of the boat and walked on the water and came to Jesus. Matthew 14, 28-29

 

Repeatedly we struggle with whether what we believe is true. In weak moments, we are overcome by questions such as: Does God really exist? And if so, why isn’t he helping me just in the greatest crisis, when I am going through a heavy storm and am afraid? Why doesn’t he stop all the suffering and disaster happening in the world?

I always ask myself: Why can’t I just trust that faith will always carry me? Peter probably felt the same. In his inner being, he knew that Jesus‘ power is infinite and yet it seemed suspicious to him to be able to walk on water so that he began to doubt. The storm frightened him and he wondered if Jesus could do everything.

In some kind, doubts are good. They help us to that we do not believe everything that is presented to us just because it is presented to us. But the story of Peter is the ultimate proof of how strong and how loving God is. When we fully trust Him, when we give our life completely into His hands, we can walk on water. We can defy human nature. Suddenly everything is possible. That’s the hope for me!

To think: Is it possible to doubt and believe in something at the same time?

 

Prayer: Paula Klein, Jakob Holland

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort. Strecke deine Hand aus zur Heilung und lass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesu. Apostelgeschichte 4,29-30

 

Die Frage nach der Konzeption missionarischer Arbeit wurde und wird in unserer Kirche immer wieder gestellt. Ist Mission eher die Verkündigung der guten Nachricht oder ist Mission das barmherzige Tun, das der Glaube bewirkt? Schaut man in die Geschichte, so findet man immer beides. Sei es bei den ersten Missionarinnen und Missionaren in Papua-Neuguinea oder eben noch früher, bei den ersten Christinnen und Christen, von denen die Apostelgeschichte berichtet. Mission ist immer ganzheitlich, Wort und Tat – und das ist gut so. Am Ende hat sie ein Ziel: Gottes Liebe und Barmherzigkeit in der Welt bekannt zu machen und dadurch an deren Verwandlung mitzuwirken – in aller Vorläufigkeit und mit allen Brüchen, die bleiben.

Es braucht immer beides – Wort und/oder Tat –, um die gute Nachricht der Liebe Gottes, ihre ganze Kraft und Vielfältigkeit zum Ausdruck zu bringen. Nur so können die verschiedensten Talente, die uns Gott mitgegeben hat, zum Vorschein und zum Wohle aller zum Einsatz kommen. Es wäre eine Begrenzung unserer Möglichkeiten, wenn wir uns auf eine Sache begrenzen müssen – ja es wäre eine Begrenzung unseres eigenen Glaubens. Und das wäre schade!

 

Andacht: Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Allow us, your servants, to speak  your message  with all boldness. Stretch out your hand to heal, and grant that wonders and miracles may be performed through the name of your holy servant Jesus. Acts 4:29-30

 

The question regarding the right conception of missionary work was and is discussed in the church permanently. Is mission preaching of the good news only or is it the compassionate doing that faith brings about? If you look at history, you will always find both. Be it with the first missionaries in Papua New Guinea who not only preached but also where active in health work or education. Or, if you want to go even further back, with the first Christians reported in the Acts of the Apostles. Mission is always holistic, word and deed – and that’s a good so. In the end, mission has one goal: to make God’s love and mercy known in the world and thereby participate in its transformation – in all provisional terms and with all the breaks that remain. It always takes both – word and/or deed – to express the good news of God’s love; all its strength and diversity. Only in this way can the most varied of talents that God has given us become known and be used for the benefit of all. It would be a limitation of our possibilities if we had to limit ourselves to one thing – yes, it would be a limitation of our own beliefs. And that would be a pity!

 

Prayer: Hanns Hoerschelmann

Illustration: Daniela Denk